Filesharing im Namen des Herrn

Wird der Vatikan abgemahnt?

Die Betreiber der berüchtigten Website torrentfreak.com haben sich mal angesehen, welche Werke von IPs aus dem Vatikanstaat heruntergeladen werden. Aufmerksam auf klerikale Filesharereien wurde torrentfreak durch einen geschwätzigen irischen Mönch, der von seinem Filmclub im Kloster schwärmte. Der Bruder verplapperte sich, indem er von Filmen berichtete, die noch gar nicht auf DVD erschienen waren. Da die Filme keine Marienerscheinungen betrafen und auch wundersame Vermehrungen von Fischen und Broten seltener geworden sind, folgerte torrentfreak auf Filesharing und christliche Nächstenliebe.

Torrentfreak fuhr daraufhin nicht gen Himmel, sondern nur in die Wolke und suchte in der Cloud nach IPs aus dem Vatikan. Statt für Choräle oder Dokumentationen über die neueste Auslegung der Bibel interessiert man sich hinter den Heiligen Mauern mehr für amerikanisches Fernsehen und die PC-Simulation „Airport Madrid X“. Die klerikale Vorliebe für Himmelfahrten scheint also ungebrochen.

In der Stichprobe, welche torrentfreak ins Gebet nahm, fand sich neben ein paar Spielfilmen auch das Werk „BDSM Sklavin Züchtigung im dunklen Hobbykeller“, was einen gewachsenen deutschen Einfluss im Vatikan durch Ex-Papst Benedikt vermuten lässt. Gut möglich, dass der Download nicht einem Kleriker, sondern einem deutsch sprechenden Schweizer Gardisten zuzuordnen ist. Hierfür spricht, dass der Film mit einer weiblichen Protagonistin aufwartet. Eine keusche Erklärung könnte auch in dem religiös motivierten Interesse der Mitglieder von Opus Dei an zünftiger Züchtigung zu suchen sein. Auch Sklaverei wäre im Vatikan nichts ungewöhnliches, sondern erfreute sich bis vor wenigen Jahrhunderten des Seegens der Kirche. Vielleicht aber auch war die Kurie mit der Sichtung neuer nicht durchgängig tugendhafter Werke befasst, um den kirchlichen Index zu bereichern.