Frankreich führt Bonus- und Strafsystem für den Neukauf von PKWs ein

Ab 1. Januar muss für PKWs mit einem Verbrauch von mehr als 6,7 Liter pro 100 km eine einmalige CO2-Abgabe bezahlt werden.

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Der französische Umweltminister Jean-Louis Borloo hat ein Steuersystem vorgestellt, mit dem der Kauf neuer Autos mit geringerem Treibstoffverbrauch begünstigt werden soll. Ab dem 1. Januar muss jeder Käufer eines PKWs, der mehr als 160 g/km CO2-Emissionen abgibt, stufenweise bis zu 2.600 Euro mehr zahlen, während die Käufer von spritsparenden Autos unter 130 g/km einen Bonus ab 200 bis zu 1000 Euros (PKWs mit 100g/km oder 4,2 l/100 km) erhalten. Noch einmal 300 Euro dazu erhält jemand, der ein "ökologisches Auto" kauft und dafür ein Fahrzeug abgibt, das älter als 15 Jahre ist. Und eine Sonderzahlung von 5.000 Euro bekommen die Käufer von grünen Fahrzeugen, die weniger als 60 g/km CO2-Emissionen (2,5 l/100 km)abgeben, in aller Regel Elektrofahrzeuge.

Das Umweltministerium geht davon aus, dass für 30 Prozent der Neukäufe ein Bonus gezahlt werden muss, mit einer Strafzahlung müssen 25 Prozent der Käufer rechnen. Ob bei den sowieso teuren Spritfressern die Strafen aber tatsächlich durchschlagen, darf bezweifelt werden. Zwischen 161 und 165 g/km müssen 200 Euro, ab 166 g/km 750 Euro, ab 200 g/km 1.600 und über 250 g/km 2.600 einmalig bezahlt werden. Die Mehrzahl der Autoverkäufer wird erst einmal weder Geld erhalten, noch etwas bezahlen, da die meisten Autos zwischen 130 und 160 g/km abgeben (5,5 bzw. 6,7 l/100 km). Alle zwei Jahren sollen die Emissionsgrenzen um 5 g/km heruntergesetzt werden, um die Autokonzerne dazu zu bewegen, energieeffizientere Autos zu entwickeln.

Umweltverbände kritisieren die Regelung. Mit einer einmaligen Strafe erwerben die Käufer einen Ablass, der zur Abgabe von CO2-Emissionen berechtigt.