Gegen neue Solarparks

Niederbayerische Landräte: bayerische Kulturlandschaft steht auf dem Spiel

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Niederbayerische Landräte sind gegen den weiteren Ausbau von Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Zur Zeit sind dort neue Solarparks auf 1000 Hektar geplant, in der Oberpfalz auf weiteren 500 Hektar. Besonders die großen Anlagen, etwa bei Straubing mit 190 Hektar und bei Deggendorf mit 170 wecken den Argwohn mehrerer Landräte. In einem offenen Brief an den CSU Vorsitzenden Horst Seehofer, der sehr gut in die aktuelle konzertierte Aktion der Union, die Solarvergütung zu stutzen, passt, monieren sie:

# Zusätzliche Solarparks bedeuteten den Verlust wertvoller Ackerflächen und bayerischer Kulturlandschaft.

# Die Gewinnerwartungen der Landbesitzer auf Verkaufs- oder Verpachtungserlöse, wenn auf ihrem Land Solarparks errichtet würden, erhöhe allgemein die Pachtpreise für Landwirtschaftsflächen.

# Außerdem müsse die Einspeisevergütung für den zusätzlich erzeugten Strom von 'Verbrauchern und Unternehmen' aufgebracht werden, ein weiterer Ausbau der Solarenergie belaste so die Kaufkraft und gefährde Arbeitsplätze.

Tatsächlich könnte man Bayern bisher als solares Musterländle bezeichen. Die Passauer Neue Presse berichtet, dass 2008 allein auf Bayern 40 Prozent (2100 MWp) der bundesweit installierten Photovoltaikleistung entfielen. Und dass etwa der Netzbetreiber E.ON Bayern allein in seiner Netzregelzone für 2009 mit ~ 35.000 neuen Solaranlagen rechnet - die meisten davon entstehen aber nach wie vor auf Dächern.

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Freiflächenanlage mit nachführbaren Modulen. Quelle: BSW-Solar/S.A.G.