Golfstaaten wollen "sauberes Öl"

750 Millionen wollen die Golfstaaten in einen Fonds einzahlen, um Techniken zum Einfangen und Speichern von CO2-Emissionen zu fördern.

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Um ihren Willen zu demonstrieren, etwas für die Umwelt zu machen, haben sich die Golfstaaten der OPEC-Länder ein grünes Klimamäntelchen umgehängt. Das zeigt, wie groß der Druck derzeit ist. Es heißt aber auch im Vorblick auf die UN-Klimakonferenz in Bali, dass zwar alle etwas tun müssten, dies aber auf unterschiedliche Weise geschehen müsse.

Während Saudi-Arabien 300 Millionen Dollar für eine Stiftung zur Bekämpfung der Klimaerwärmung zugesagt hat, sollen von Kuwait, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar jeweils 150 Millionen Dollar kommen. Gefördert werden soll damit aber nicht das Umsteigen auf erneuerbare Energien, auch nicht im wesentlichen eine Verbesserung der Energieeffizienz, sondern vornehmlich – und ganz im Sinne der Bush-Regierung – die Entwicklung von Techniken, um Emissionen einzufangen und zu lagern. Das nennt sich "sauberes Öl". Die anderen OPEC-Länder wollten sich der symbolischen Geste nicht anschließen. Lapidar meinte der algerische Energieminister, man verpflichte sich zu nichts, weil man nicht wisse, was der Plan überhaupt sei.

Um die eigenen Geschäftsinteressen zu wahren, betonte der ssaudische König Abdullah, dass es falsch sei, die Folgen der Verwendung von Erdöl auf die Umwelt und den Klimawandel zu übertreiben. Prinz Saud fügte hinzu, es sei wichtig gewesen, dass das Erdöl nicht für die Veränderungen der Umwelt und des Klimas verantwortlich gemacht würden: "Wir sind ein Teil dieser Welt und alle schädlichen Folgen des Klimawandels betreffen auch uns." Man sitzt also global im selben Boot und kämpft vornehmlich um die Sicherung der eigenen Einkünfte und damit auch um die Fortsetzung der feudalen Macht.