Hohe Maispreise bringen Biospritproduzenten in Schwierigkeiten

Gesteigerte Nachfrage und vorraussichtlich geringere Anbauflächen treiben Preise in die Höhe

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Vor zwei Jahren hat das „Bushel Corn“ (rund 36,37 Liter) noch 2 Dollar gekostet, vergangene Woche wurde das Scheffel Mais ("Corn" wird, anders als in der ursprünglichen Version dieses Eintrags angegeben, branchenüblich mit Mais übersetzt) an der Börse in Chicago für 6 Dollar gehandelt. Als wichtige Ursache für den Preisanstieg ( beinahe 30 Prozent in diesem Jahr) wird von der britischen Zeitung Times ausgemacht, dass amerikanische Farmer in diesem Jahr ihre Anbauflächen für Mais verkleinern wollen. Laut Voraussagen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums setzen die Farmer mehr auf den Anbau von Sojabohnen, von dem man sich Rekordpreise erwarte.

Dasknappere Angebot und die gesteigerte Nachfrage auf dem Weltmarkt hat aber zunächst den Preis für Mais stark nach oben getrieben, was neben bitteren Konsequenzen für die Lebensmittelpreise (Fleisch) auch Ethanolproduzenten, die laut Times „einen immer größeren Teil der Maisernte“ für die Biospritproduktion brauchen, vor finanzielle Schwierigkeiten stellt. So sollen große Ethanol-Fabrikanten wie z.B. Renova und Pacific Ethanol mit Finanzierungsproblemen, erheblichen Quartalsverlusten und Schwierigkeiten der Kreditrückzahlung zu kämpfen haben.

Laut der amerikanischen Zeitung Salt Lake Tribune produzieren 147 Ethanol-Anlagen in den USA 8,7 Milliarden Gallonen Treibstoff. Die meisten dieser Anlagen verarbeiten Mais und benötigten dafür 20 Prozent der amerikanischen Ernte (13 Milliarden „Bushel“ im vergangenen Jahr). Die American Farm Bureau Federation erwartet, dass sich dieser Anteil künftig auf 30 Prozent steigert.