Impfstoff gegen Nikotinsucht wird klinisch getestet

Die schwedische Firma Independent Pharmaceutica hat einen Impfstoff entwickelt, der Nikotin mit Antikörpern binden soll.

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Die schwedische Firma Independent Pharmaceutica hat mit Niccine einen Wirkstoff entwickelt, der angeblich gegen Nikotinsucht helfen soll. Die Firma hat mitgeteilt, dass sie mit Versuchen an 400 Rauchern in fünf Kliniken in drei skandinavischen Ländern beginnt. Während bei anderen Methoden nach Angaben der Firma 80 Prozent der Raucher innerhalb eines Jahres rückfällig würden, würde ihr Impfstoff für weniger rückfällige Raucher sorgen.

Niccine wird als Impfstoff dargestellt, der Menschen gegeben werden kann, die gerade mit dem rauchen aufgehört haben. Der Wirkstoff soll "Anti-Körper" enthalten, die Nikotin binden. Dadurch soll, so die Firma, verhindert werden, dass das Nikotin in das Gehirn gelangt und dort wieder Sucht auslöst. In den einjährigen klinischen Versuchen wird geprüft, ob nach Aufgabe des Rauchens die Rückfallquote tatsächlich signifikant geringer ist. Die Firma geht aber davon aus, dass der Impfstoff auch Rauchern helfen kann, mit dem Rauchen aufzuhören. Die Schweden stehen allerdings in Konkurrenz zu anderen Pharmafirmen wie Cytos Biotechnology, die auch Impfstoffe entwickelt und teilweise schon getestet haben.

Mit dem Impfstoff Niccine wird, wenn er denn wirksam ist, offenbar nur verhindert, dass im Gehirn Sucht ausgelöst wird. Dann könnte man sich vorstellen, ließe sich auch weiter rauchen - nur suchtfrei und vielleicht in kontrolliertem Maß.