Japanische AKWs nicht gegen schwere Erdbeben gesichert
Die Atomanlage Kashiwazaki-Kariwa liegt über einer Verwerfungslinie, mit einem Erdbeben wie das am Montag hatte man beim Bau nicht gerechnet.
Nach Auskunft von TEPCO, dem Betreiber der weltweit größten Atomanlage Kashiwazaki-Kariwa mit sieben Reaktoren, hatte man beim Bau nicht mit so schweren Erdbeben gerechnet, wie das am Montag mit der Stärke 6,8, bei dem neben zahlreichen anderen Störungen und Beschädigungen 1.200 Liter radioaktives Wasser ausgetreten sind. Danach wurde ein weiteres Leck gefunden, durch das radioaktive Substanzen ausgetreten sind. Am Donnerstag entdeckte erneut das Austreten von Man sei nach den wissenschaftlichen Vorhersagen von Erdbeben mit einer Stärke von höchsten 6,5 ausgegangen und habe die Anlage entsprechend gesichert.
Mit dem unvorhergesehen schweren Beben stellt sich nun heraus, dass die Sicherheitsnormen für Kashiwazaki-Kariwa und andere Atomkraftwerke nicht ausreichen. Keiner der 10 Betreiber von AKWs in Japan hat sich auf den Ausbruch von Feuer durch Erdbeben eingestellt, wie nun bekannt wurde und entsprechende Anweisungen ausgearbeitet. Man ging davon aus, wie ein Mitarbeiter einer Betreiberfirma sagte, dass die AKWs stabil genug seien, so dass bei Erdbeben keine Probleme auftreten sollten. Am Montag war in einem Transformatorenhaus eines Reaktors ein Feuer ausgebrochen. Durch das Erdbeben war durch das Absinken des Bodens ein Träger für elektrische Kabel umgestürzt und löste einen Kurzschluss aus. Nach den Vorschriften dürfen AKWs nur auf stabilem Grund errichtet werden. Weil dadurch auch ein Wasserrohr beschädigt wurde, konnte die Betriebsfeuerwehr, die nur mit vier Mann angerückt war, den Brand nicht löschen und musste auf die Feuerwehr von Kashiwazaki warten.
Wenn die 55 japanischen Kraftwerke nicht stabil genug in dem Land gebaut sind, das extrem erdbebengefährdet ist, dann hatte man womöglich jetzt nur Glück und ist an einer Katastrophe vorbeigeschliddert, aber dann dürfte die Zukunft der Atomkraft in Japan nicht mehr so strahlend sein. Herausgestellt hatte sich nämlich, dass die Atomanlage nicht nur für Erdbeben dieser Stärke ausgelegt war, sondern, dass unter ihr eine Verwerfungslinie liegt, vor der man aber nichts gewusst habe. Das Epizentrum des Bebens lag nur einige Kilometer entfernt. Glück war vielleicht auch, dass drei der sieben Reaktoren zur Zeit des Erdbebens heruntergefahren waren.
Die Atomanlage darf nach Anweisung der Verwaltung von Kashiwazaki vorerst nicht wieder ans Netz gehen. Erst müssen alle Sicherheitsfragen geklärt sein, angeblich ist das Fundament von Teilen der Anlage beschädigt worden. Sollte das AKW auf längere Zeit nicht ans Netz gehen dürfen, werden Stromausfälle befürchtet, die der Wirtschaft schaden. Sollten die angekündigten Überprüfungen der anderen AKWs tatsächlich zur Entdeckung von weiteren Sicherheitsprüfungen führen, müssten womöglich zusätzliche AKWs abgeschaltet werden. Im Augenblick sollen die übrigen AKWs mehr Strom produzieren, um den Ausfall von Kashiwazaki-Kariwa zu kompensieren.