Kodak glänzt nicht mehr
Die Traditionsmarke sucht Schutz in der Insolvenz
Es gibt nicht viele Unternehmen, deren Name so strahlt und klingt, dass er zum Titel eines Gedichtbandes taugt. Über Google schreibt man Sachbücher. Kodak ist eine Ausnahme. 1924 veröffentlichte der Dichter und Weltreisende Blaise Cendrars eine Sammlung von "Fotografien in Worten" ( photographies verbales) unter dem Titel "Kodak (Documentaire)". Die von Kritikern als Gelegenheitsgedichte bezeichneten spontanen Eingebungen sind eine Hommage an die Fotografie und das Kino.
Vor der Veröffentlichung einer neuen Ausgabe im Jahr 1943 machte Kodak Ansprüche auf Markenrechte geltend. In einem Schreiben an den Verlag Editions Stock beschwerte sich das Unternehmen, dass der Name Kodak ohne Einwilligung verwendet wurde. Doch zeigte sich die Firma freundlich ("aimable"), wie aus Ausschnitten aus dem Briefwechsel hervorgeht. Die Auflage durfte den Titel behalten und auch spätere Auflagen konnten, trotz Veränderungswünschen der US-Firma, den Namen Kodak weiterführen.
Von astronomischen Schadensersatzforderungen war nicht die Rede. Das waren die besseren Zeiten? Auf jeden Fall für Kodak. Eastman Kodak hat nun die Insolvenz beantragt.