Lafontaine zieht Kandidatur zurück

Doch kein "Showdown": Der frühere Parteichef der Linken zeigt sich enttäuscht angesichts der Konflikte über seine Kandidatur

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Das Angebot Oskar Lafontaines für den Parteivorsitz der Linken zu kandidieren, allerdings ohne sich einer Abstimmung gegen Dietmar Bartsch auszusetzen, hat in den letzten Tagen zu größeren Diskussionen und einem internen Machtkampf in der Partei geführt ( Vor dem Showdown in der Linkspartei). Nun hat Lafontaine daraus die Konsequenz gezogen und auf seine Kandidatur verzichtet.

Zwar habe er viel Unterstützung erhalten für sein Angebot zur Kandidatur erhalten, im Westen wie im Osten, teilte Lafontaine mit. In seiner Erklärung deutete er jedoch an, dass er sich mehr Unterstützung gewünscht hätte:

"Ich habe allerdings zur Kenntnis nehmen müssen, dass meine Bereitschaft nicht zu einer Befriedung der innerparteilichen Auseinandersetzung geführt hat, sondern dass die Konflikte weiter eskaliert sind."

Er sehe kein Umfeld, in dem er dazu beitragen könne, aus der Partei wieder eine "starke bundespolitische Kraft" zu machen. Die derzeitige Situation bei der Linken, die Lafontaine als "festgefahren" bezeichnete, könne nur durch einen "passenden Neuanfang jenseits der bisherigen Konfrontationslinien" überwunden werden.