"Laptop" von 1893

Neben der Spur

Wenn jemand auf seinem Schoss eine Tippmaschine nutzt, dann tut er nichts anderes als manche Männer das schon 1893 getan haben...mit ein paar kleinen Unterschieden

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Gut. Strenggenommen hatten die

das ganze Ich-bin-unterwegs-und-schreibe angefangen. Und die ersten PDAs waren vielleicht die Wachstäfelchen der römischen Schreiber. Aber eine Werbeanzeige von 1893

bezeichnen. In der Grösse eines heute handelsüblichen Schoss-Computers gehalten konnte man mit der Rechten einen Buchstaben einstellen und mittels einer Vorrichtung durch die linke Hand diesen Buchstaben durch das Farbband auf Papier ballern.

Vielleicht mit einem Unterschied: Die Batterie war nicht immer dann aus, wenn man nun wirklich etwas wichtiges festhalten wollte. Gut, ein Laptop ist heute auch etwas anderes. Und der erste iPod für abendfüllende Spielfilme hätte in seiner mechanischen Form wohl auch eher so ausgesehen:

Gestänge mit kleinem roten Vorhang aufgeklappt. Vorhang geht beiseite. Zwei kleine Kasperl-Fingerpuppen spielen Deutschland sucht den Superstar nach. Eine Figur singt sehr falsch und verrenkt dazu seine Hände beim Einklatschen. Die andere Figur bleibt nach dem Lied sehr lange stumm und murmelt dann eine Beleidigung mit leicht hanseatischem Näselslang, die eine dritte Fingerfigur als Jugendschützer zu einer Brandrede veranlasst. Die erste Figur weint und findet alles ungerecht. Dann gehen alle Figuren ab und der einzige Zuschauer entspannt seine Fingerkuppen.

Übrigens hätte sich das in Grossraumwagons der Deutschen Bahn nie durchgesetzt.

<i>Franz</i> ist im Recht, wenn er sagt:
Nicht die Werbeanzeige sondern das Gerät könnte
man als den ersten mechanischen Laptop bezeichnen.