London weitet Umweltzone aus

Hohe Gebühren sollen den Druck auf Unternehmen erhöhen, ihre Fahrzeugflotte zu modernisieren.

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Hohe Gebühren sollen den Druck auf Unternehmen erhöhen, ihre Fahrzeugflotte zu modernisieren. In den Londoner Großraum dürfen seit Montag Diesel LKW mit einem Gesamtgewicht über zwölf Tonnen nur noch kostenlos einfahren, wenn sie mindestens den Abgasstandard Euro 3 erfüllen. Sonst werden eine Tagesgebühr von 200 Pfund (~ 270 Euro) bzw für "Mautsparer" 1000 Pfund Strafe (~1330 Euro) fällig. Ab Juli soll die Regelung auch für leichte Nutzfahrzeuge und Busse ab 3,5 Tonnen gelten. Die Londoner Umweltzone umfasst jetzt 1600 Quadratkilometer und ist mit sieben Millionen Einwohnern die größte weltweit. Der Londoner Bürgermeister Ken Livingstone sieht die Gebühr als eine "Erziehungsmaßnahme", damit Unternehmen, ihren Fuhrpark modernisieren und erhofft sich eine entscheidende Verbesserung der Luftqualität in der neuen Niedrigemissionszone. In Deutschland sind zwar auch die ersten Umweltzonen in Berlin, Köln und Hannover eingeführt worden, doch sind die Anforderungen so niedrig gehängt, dass selbst Uralt-Benziner problemlos die grüne Plakette bekommen. Wenn das Londoner Vorbild sich auch als lukrativ für das Stadtsäckel erweist, steht zu erwarten, dass City-Maut auch in deutschen Kommunen eingeführt werden könnte. London will das bisherige kamergestützte PKW-Erkennungssystem mittelfritig durch ein satellitengestütztes System ergänzen und könnte sich auch damit als Trendsetter positionieren.

Bild: Prius