Love me on the Go

Neben der Spur

Mit Pokémon Go ist man nie wieder alleine. Auch wenn die kleinen Monsterchen nicht wirkliches Sozialleben ersetzen. Aber auch dafür gibt es jetzt einen Service

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Manchmal braucht es schon einen Sidekick im Leben. Damit meine ich keinen Querschlag oder sonst eine körperliche Verletzung des Gegenübers. Sidekick ist eine App, mit der man den idealen Laufpartner finden kann. Gut, ich erspare mir jetzt den Witz, dass ich potentielle Partner eher zum Davon-, als zum Mitlaufen bringe. Sidekick ist ein kleines Helferlein für alle, denen Tinder oder die gute alte Kneipe nicht wirklich weiter hilft... oder schlichtweg für die, die es ohne einen Hintergedanken einfach schön fänden, zu zweit zu joggen und nicht alleine durch den Frühnebel im Wald herum waten wollen.

Klar, das Prinzip geht natürlich nicht nur für Laufpartner. Und wenn man sich umschaut, dann gibt es derzeit nur eine Bewegungsart, wegen der die ganze Welt vor die Türe gehen will: Pokémon Go.

Millionen Menschen haben sich die App geladen und rammeln durch die Welt, nur um die digitalen Biester zu sammeln. Manchmal übertreiben sie es dabei, geraten schon einmal in bosnische Minenfelder, was den Spielthrill vielleicht erhöht, aber nicht unbedingt das eigene Überleben sichert. Die eigene Arterhaltung sichert es auf keinen Fall, denn zum einen ist missbräuchliche Fortpflanzung mit japanischen Knubbeltierchen, wenn nicht strafbar, eher unwahrscheinlich. Zum anderen lernt man mit dem festen Blick auf einen Bildschirm nur selten Menschen in seiner Umwelt kennen.

Es sei denn, man denkt kurz nach und nutzt einen Service wie Pokédates, mit dem das Suchen nicht mehr eine monohumanoide Sache bleibt. Was kann man sich Schöneres vorstellen, als sich zu einer gemeinsamen Suche im Park zu verabreden und sich dann die neu gesammelten Tierchen gegenseitig zu zeigen. Und ganz Verwegene verabreden sich natürlich vor bosnischen Minenfeldern, um mal richtig zusammen Spaß zu haben und einen hochgehen zu lassen... von beiden. Was dann wiederum auch nicht unbedingt der Paarbildung dient, OK.

In diesem Zusammenhang vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen, aber trotzdem irgendwie passend soll noch darauf hingewiesen werden, dass in den USA erfolgreich Versuche gestartet wurden, mittels Drohnen betäubende Köder mit Buttergeschmack für Frettchen abzuwerfen. Notfalls kann man Pärchen, die sich mittels Pokémon Go erschöpft haben und in die Walachei gelaufen sind, auf diese galante Art und Weise in den Schlaf kriegen, bevor man sie per Rotem Kreuz ausfliegt.

Am Buttergeschmack müsste man dann vielleicht noch ein wenig arbeiten.