Meldungen aus dem Weg in die Hölle

Neben der Spur

In Echtzeit finden sich Staumeldungen aus der Innenstadt von Zürich im Web. Das hat Gebrauchswert.

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Wenn ich verstehen will, wie hoch das Durchschnittsalter der Einwohner von USA und Kanada an bestimmten Orten ist, dann hilft mir Google Maps weiter.

Auch für die Luftqualität lassen sich Einträge finden. Und natürlich kommen über diesen Link auch Angaben zur weltweiten Bevölkerungsdichte auf den heimischen Computer. Das ist schon sehr schön und korrespondiert mit einer Karte, die jetzt in Zürich vorhanden ist. Dort kann ich über das Internet die Staudichte der Innenstadt abrufen. In Echtzeit oder als Schätzung mit 30 bis 60 Minuten Vorlaufszeit.

Gut, wer mit dem Wagen einmal durch die Innenstadt von Zürich gefahren ist, der wird das entweder zu meiden versuchen oder dazu übergehen, sich in der Wartezeit zwischen zwei Ampeln zu rasieren. Oder er macht auf einer Heimfahrt das Abitur nach. Zeit dazu ist ja genug vorhanden. Einzelne Sadisten freuen sich auch im Stübchen an den heimischen Schirmen, wenn sie die aufgezeichneten Strassen rot anlaufen sehen. Wie gut, dass man da nicht durch muss.

Inzwischen wächst der Anteil am Datenverkehr durch mobile Internetnutzer rasant. Und vermutlich sitzen einige von ihnen in einem Schweizer Stau und ärgern sich, dass sie die besagte Karte nicht 30 Minuten früher aufgerufen haben. Dann hätten sie die Zeit angenehmer verbringen können. Als kleiner Trost vielleicht das: Google wird der Location Provider für Firefox werden. In Zukunft erfahre ich also auch noch, wer im Stau vielleicht drei Autos weiter sitzt. Oder wo ich neuen Rasierschaum für die Heimfahrt bekomme. Alles wird gut durch Location Based Services, wenn man von einem bestimmten Ort schlecht weg kommen sollte.