Nip Tuck im Gesundheitsausschuss

Anhörung zur Regulierung von Schönheitsoperationen

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Heute läuft im Gesundheitsausschuss des Bundestages eine Anhörung zu einem Antrag des Gesundheitsökonomen und Abgeordneten Karl Lauterbach „Missbräuche im Bereich der Schönheitsoperationen gezielt zu verhindern" und "Verbraucher umfassend zu schützen“. Mit dem Antrag sollen so genannte "Schönheitsoperationen" für Personen unter 18 Jahren verboten werden. Betroffen sein sollen nicht Hasenscharten oder Unfallfolgen, sondern Busenvergrößerungen und "Nasenkorrekturen" - allerdings wird es auch hier auf die genauen Formulierungen ankommen, was genau von einem Verbot betroffen ist und was nicht. Als problematisch wird von den Gesundheitspolitikern nicht nur empfunden, dass ein "Gruppendruck" dazu führt, dass – wie eine Boulevardzeitung heute titelte – Busenvergrößerungen bereits bei Zwölfjährigen vorgenommen werden, sondern dass solche Operationen aufgrund fragwürdiger Gutachten teilweise sogar von den Krankenkassen bezahlt werden, die sonst sogar bei der Bezahlung lebensnotwendiger Leistungen knausern.

Vor einigen Jahren kam ans Licht, dass der Deutschland-sucht-den-Superstar-Teilnehmerin Juliette Schoppmann eine Busenvergrößerung von der Krankenkasse bezahlt wurde. Dass, wie damals in manchen Foren vermutet wurde, mittlerweile auch die von manchen Zuschauern als notwendig empfundene Nasenoperation folgte, ist allerdings eher unwahrscheinlich: RTL hätte sich solch ein Ereignis kaum entgehen lassen.