Run auf die Speicherförderung

In den ersten sieben Monaten des Programms schafften sich schon 2.300 Haushalte einen Solarstromspeicher an

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Davon können die Elektroautohersteller wohl nur träumen: während sie im ganzen letzten Jahr 2.956 Neuzulassungen verbuchen konnten und weiter um Argumente und Privilegien als Kaufargumente wie Steuerbefreiungen, freie Einfahrt in Maut- und Umweltzonen und überhaupt erst einmal ausreichend Zapfsäulen für Strom feilschen müssen, werden bei der Einführung von Solarstromspeichern deren Käufer von Anfang an stark protegiert.

Eigenverbrauch ohne Speicher ist bisher sehr stark von den Lebensgewohnheiten der Bewohner abhängig. In Haushalten mit Berufstätigen die tagsüber weg sind kann nur rund ein Drittel des selbst erzeugten Stroms auch selbst verbraucht werden. Durch Stromspeicher kann dieser Anteil auf 70-80 Prozent steigen. Bei der monatlich weiter sinkender Einspeisevergütung für Solarstrom ein wichtiges Argument. Eine ähnlich hohe Eigenverbrauchsquote ihres selbsterzeugten Solarstroms schaffen sonst nur noch Gewerbebetriebe, die den Strom vor allem tagsüber verbrauchen. Der Extra-Vorteil der Solarspeicher für Privathaushalte ist, dass sie Eigenstrom auch abends und nachts verfügbar machen.

Je nach Kapazität des angeschafften Speichers beträgt der Zuschuss zum Kaufpreis bis zu 660 Euro pro kWh. Denn die Politik verspricht sich von der Einführung der Stromspeichern in Gebäuden auch eine Rückkopplung bei der Weiterentwicklung der Batterietechnik allgemein, auch der für Fahrzeuge. Als Nebeneffekte der Einführung von Solarspeichern im großen Stil erhofft man sich nicht nur technisch ausgereifte und erschwingliche Akkus, sondern auch

  • eine Erhöhung des Eigenverbrauchsanteils
  • dass Solarstrom auch Abends und Nachts verfügbar wird
  • dass die Menge des ins Netz eingespeisten Solarstroms verringert und zeitlich entzerrt wird, und so letzlich auch
  • Einspeisevergütung eingespart wird.

Das Förderangebot soll noch bis Ende 2015 weiterlaufen.

LastprofilWohnhausBerlinerDurchschnitt.jpg

Lastprofil des Stromverbrauchs am Beispiel eines typischen Wohnhauses (aus Simulationsprogramm PV*SOL 6.0). Es zeigt den Stromverbrauch im Tagesverlauf. Der höchste Solarstromertrag fällt aber um die Tagesmitte an. Solarstromspeicher machen ihn zu den Hauptverbrauchszeiten abends und morgens verfügbar. Screenshot: M. Brake