Salafisten planten angeblich ÖPNV-Anschlag in deutscher Großstadt

Die Festgenommenen sollen al-Qaida angehören

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Drei gestern in Bochum und Düsseldorf festgenommene Salafisten hatten nach Erkenntnissen des Bayerischen Rundfunks in der gestrigen Nacht die Durchführung von Sprengstoffexperimenten geplant. Langfristiges Ziel der laut Spiegel auch von der CIA und vom marokkanischen Geheimdienst überwachten Personen war Informationen der Tageszeitung Die Welt zufolge ein Anschlag auf den öffentlichen Personennahverkehr einer noch nicht konkret ausgewählten deutschen Großstadt.

Der Bundesanwaltschaft wirft den Dreien, von denen sich einer längere Zeit in Afghanistan aufhielt, die Zugehörigkeit zum Netzwerk al-Qaida vor, das auch für den am Donnerstag in Marrakesch verübten Terrorakt mit mindestens 16 Toten verantwortlich sein soll. Bei dem Anschlag mit einer ferngezündeten und mit Nägeln bestückten Bombe wurde der gleiche Sprengstoff verwendet wie beim Anschlag auf die Londoner U-Bahn im Jahr 2005.

Obwohl die zwischen 29 und 31 Jahre alten Verdächtigen Abdeladim K., Jamil S. und Ahmed C. im Rahmen der BKA-Operation "Komet" offenbar auch ohne Vorratsdatenspeicherung entdeckt und überwacht werden konnten, ließ es sich der Unionspolitiker Günter Krings nicht nehmen, die Festnahmen heranzuziehen, um eine Wiedereinführung der Maßnahme zu fordern, die er freilich auch gegen Immaterialgüterrechtsverletzungen eingesetzt sehen will.