Schwangerschaft mit transplantierter Gebärmutter?

In der Türkei betreten Ärzte biotechnisches Neuland

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Die Türkei entwickelt sich zu einem Land, das gerne medizintechnisches Neuland betritt. Letztes Jahr wurde in der Türkei die erste Gebärmutter verpflanzt. Kurz darauf haben diese Transplantation auch schwedische Ärzte an zwei Frauen nachgemacht.

Der nächste Schritt scheint logisch zu sein. Wenn eine Gebärmutter verpflanzt wurde, will man nicht nur sehen, ob die Transplantation erfolgreich war, sondern auch, ob das transplantierte Organ auch die normalen Funktionen bietet, also eine Schwangerschaft ermöglicht.

Derya Sert, die ohne Uterus geboren wurde und der mit 22 Jahren weltweit das erste Mal das Ersatzorgan einer verstorbenen Spenderin implantiert wurde, testet nun dieses, nachdem die immunsuppressiven Medikamente auf ein Minimum abgesenkt wurden. Offenbar verlief alles gut, eine Menstruation ereignete sich regelmäßig. Angeblich wurde jetzt erfolgreich ein Embryo durch eine Operation in die Gebärmutter eingepflanzt. Der Embryo entstand aus den durch den Ehemann von Serya Sert befruchteten Eizellen.

Die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Schwangerschaft schätzen die Ärzte auf 40-50 Prozent. Beruhigend meinen die Ärzte, es gäbe ausreichend viele "eingefrorene Embryos von guter Qualität", um den Versuch zu wiederholen und einen Erfolg zu erzielen. Alle zwei Monate soll der Versuch wiederholt werden. Wenn ein Kind geboren wurde, soll der Uterus wieder entfernt werden, da sonst ein Leben lang immunsuppressiven Medikamente genommen werden müssten.