Telepolis-Musikcharts im Oktober

Mit Narcocorrido, Gefängnisblues und einer Ehrenrettung der Eidgenossen

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Im Zeitalter der allgemeinen Verfügbarkeit von Musik via Putpat, MySpace, Dailymotion und anderen Portalen hier nicht ausschließlich Neuerscheinungen, sondern zehn Stücke, die unsere Autoren derzeit am meisten schätzen

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1. Johann Sebastian Bach – Brandenburgisches Konzert Nr. 1 - i: Allegro Moderato. Gespielt vom Freiburger Barockorchester. Nominiert von Harald Zaun: "Johann Sebastian Bach (1685-1750) - deutscher Komponist, Orgel- und Klaviervirtuose des Barock. Einer meiner absoluten Favoriten!"

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2. Johnny Cash – Folsom Prison Blues (1959). Nominiert von Twister: "Weil ich dieses wunderbare "tschaka tschaka" so mag, was Johnny Cash etablierte und seine Stimme mich noch immer zu Begeisterungsstürmen hinreißt. Neben all den aktuellen Songs, die ich gerne höre, sind für mich die alten Sachen aus den 60ern bis 80ern noch immer ein Quell der Freude. Abends auf der Terrasse sitzen, den spätsommerlichen milden Abend genießen, die Vögel und die Grillen hören, während die Aufnahme läuft ... das ist Entspannung pur und ein kleines Fitzelchen Glück. (und mein Kater liebt Johnny Cash und sitzt dann auf meinem Schoß und pfotelt fast im Takt)"

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3. Billy Butler & Infinity – Get on the Case. Nominiert von Hubert Erb: "Ein umwerfendes und ziemlich ungewöhnlich komponiertes/getextetes Stück Message Soul."

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4. Doobie Brothers - Another Park, Another Sunday. Nominiert von Rudolf Maresch: "Meines Wissens waren die Doobie Brothers nur ein einziges Mal in Deutschland. Das war 1974. Zusammen mit Little Feat, Tower of Power und anderen zogen sie durchs Land. Organisiert hatte die Tour Warner Brothers, ihre damalige Plattenfirma, um den Plattenverkauf anzukurbeln. In unserem Fall war das unnötig. Ihre Songs begleiteten uns seit ihren Anfängen, und das Tag für Tag. Es war der locker-flockige Hippie-Sound, den die beiden Gitarren und der mehrstimmige Gesang mit der Stimme Tom Johnston, getragen von zwei Schlagzeugen, erzeugten, der uns faszinierte. Erst als Michael McDonald einstieg und dem Sound einen eher bluesigen Charakter gab, der in Richtung Steely Dan tendierte, verloren wir das Interesse."

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5. Los Cuates De Sinaloa – Negro y Azul. Nominiert von Peter Mühlbauer: "Ein Narcocorrido aus der Serie Breaking Bad, in der ein krebskranker Chemielehrer bei den Bemühungen, das Geld für seine Behandlung heranzuschaffen, zu einem Drei-Sterne-Methamphetaminkoch wird, der sich als "Heisenberg" mit Chemiekenntnissen und wechselndem Erfolg in einer ihm völlig fremden Welt mexikanischer Gewaltverbrecher durchsetzen muss. Was dabei herauskommt ist eine Art McGyver mit dem Humor der frühen Coen-Brüder."

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6. Buzzcocks – Running Free. Nominiert von Reinhard Jellen: "Allerliebst. Es gibt Schlimmeres als zu verlieren - aber wie gerne hätten wir gewonnen! Krebskranke laufen dem Sonnenaufgang entgegen."

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7. Ebony Bones – No Blacks, No Irish, No Dogs (live). Nominiert von Thomas Richter.

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8. Yello The Race. Nominiert von Michael Schuberthan: "Gerade jetzt, wo es dem Land so schlecht geht: Gaddafi will es zerschlagen, die UBS überdrehte die Finanzspirale in einer Weise, dass amerikanische Banken dagegen wie Waisenknaben aussehen und nun startet nicht einmal der Schweizer Formel-Eins-Pilot Michal Schuhmacher. Zur Ehrenrettung der Eidgenossen deshalb ein Stück aus besseren Zeiten."

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9. Main ka Karoon Ram! aus dem Film Sangam. Nominiert von Tom Appleton: "Ein alter, aber 'moderner' Film-Ausschnitt aus Indien mit Lata Mangeshkar an den Vocals. Wer den Gag mit dem Zwerg am Schluss nicht ganz versteht, mag in diesem TP-Artikel von mir einen Anhaltspunkt dazu finden."

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10. The Legend of 1900 - Piano Scenes Duel Pt. 2. Nominiert von Peter V. Brinkemper: "Tim Roth als Danny Boodmann T.D. Lemon Nineteen Hundred '1900' tritt gegen Clarence Williams III als Jelly Roll Morton an. Intensiv-musikalisch in Ton, Rhythmus, Einstellung und Schnitt."