USA: Feuer und Dürre immer schlimmer

Bild vom Januar 2021, Feuer in Thousand Oaks, Kalifornien. Foto: Ventura County Fire Department Public Information Officer - VCFD PIO Twitter/gemeinfrei

Dem US-Bundesstaat Kalifornien steht eine Wald- und Buschfeuer-Saison bevor, die erneut neue Rekorde aufstellen könnte

Die USA stöhnen gerade unter einer Hitzewelle. Vor allem der Südwesten und der südliche Teil des Mittleren Westens sind betroffen. In Salt Lake City wurden am Dienstag 107 Grad Fahrenheit gemessen. Das entspricht 41,7 Grad Celsius. Solche Temperaturen wurden dort in der Geschichte der Wetteraufzeichnungen bisher nur zweimal erreicht: 2002 und 1960, jeweils im dort heißeren Juli.

Die Vorhersagekarten für die nächsten Tage zeigen im äußersten Südwesten an der Grenze zu Mexiko und den dort angrenzenden Regionen am Golf von Mexiko besonders hohe Temperaturen von bis zu 114 Grad Fahrenheit (45,6 Grad Celsius, hier ein Umrechner).

Vorhersage für Donnerstag, 23 Uhr MESZ. Die Temperaturangaben sind Fahreinheit, ein Umrechner ist im Text verlinkt. (Bild: Climate Reanalizer, University of Maine)

Mit Niederschlag ist in den von der Hitze betroffenen Gebieten in den nächsten Tagen laut Wettervorhersage nicht zu rechnen. Der US drought monitor (Dürremonitor) zeigte schon Anfang des Monats für die Bundesstaaten im Südwesten schwere bis schwerste Dürrebedingungen an.

Da diese sogar erheblich schlimmer als letztes Jahr zu dieser Zeit sind, befürchten vor allem in Kalifornien Beobachter, dass es eine weitere katastrophale Saison für Busch- und Waldbrände geben könnte.

Das in New York erscheinende Magazin Intelligencer hat den kalifornischen Klimawissenschaftler Daniel Swain befragt, der sich große Sorgen macht. 2018 habe es die bis dahin schlimmsten Brände gegeben, 2020 sei der angerichtete Schaden doppelt so groß gewesen und in diesem Jahr könne es noch schlimmer werden. Vier Prozent der kalifornischen Landesfläche sind seit 2018 verbrannt.

Feuer immer schlimmer

Swain spricht davon, dass bis vor zehn Jahren die meisten Kalifornier die Brände nur aus den Abendnachrichten kannten oder vielleicht mal fern am Horizont Rauchwolken gesehen hätten. Inzwischen würde jeder die Feuer aus eigener Erfahrung kennen. Er selbst kenne 20 Menschen, die schon mal um ihr Leben hätten rennen müssen.

Hinzu kämen schwarze Himmel, geschlossene Schulen und Betriebe, extreme Belastungen durch starken Rauch, die eine erhebliche Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellten.

In diesem Jahr würden schon doppelt so viele Feuer brennen als 2020 um diese Zeit, und das, obwohl die Zahl der Entzündungen bisher vergleichsweise gering war. Neben dem Klimawandel und insbesondere der extremen Dürre macht er auch die Feuerpolitik der letzten Jahrzehnte verantwortlich. Weil Feuer aggressiv unterdrückt worden seien, habe sich sehr viel brennbares Material angesammelt.

Waldbrandgefahr auch in Deutschland

Auch hierzulande nimmt derweil die Waldbrandgefahr rasch zu. Die Vorhersagekarten des Deutschen Wetterdienstes zeigen für den Freitag für weite Teile Ostdeutschlands die höchste Warnstufe. Im Rest des Landes herrscht meist die vierte, sonst im äußersten West und Teilen des Nordens die dritte von fünf Warnstufen.

Der hiesige Dürremonitor zeigt vor allem für Ostdeutschland weitverbreitete Dürrebedingungen. Besonders stark ist der Teil Sachsen-Anhalts betroffen, der im Regenschatten des Harzes liegt. Dort ist für die Pflanzen meist schon der Welkepunkt erreicht.