Vom Überwachen des Überwachers

Neben der Spur

Eric Schmidt hat etwas gegen unregulierte Drohnen, dabei werden wir ab Weihnachten selbst alle dazu greifen

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Eric Schmidt ist ja nicht mehr wirklich im aktiven Tagesgeschäft von Google tätig. Seitdem reist er unter anderem nach Nordkorea, wirbt dort für mehr Internet, und jetzt äussert er sich an anderer Stelle auch über Drohnen.

Darüber, dass es nicht alle von uns gern haben, von Nachbarn ausspioniert zu werden. Da hat er wohl recht, man frage nur den kleinen dicken Kommunisten, dem er vor ein paar Wochen die Hand geschüttelt hat. Es geht Herrn Schmidt aber mehr um eine Regulierung von Drohnen an sich. Nicht um das Ausspionieren als solches. Wenn das alles schön geregelt ist, wer wann wo wem in den Hemdkragen schauen darf, dann ist das kein Problem. Meint Herr Schmidt.

Er hat gut reden. Ab Weihnachten kommt mit Google Glass die Drohne für jedermann in die Läden. Dann zeichnen wir Videos auf, dass die NSA nur so mit den Ohren schlackern wird. Und da wird es ja wohl kaum eine Fahrsperre wie bei Fernsehen im Auto geben. So etwa nach dem Motto Nur wer steht, der filmt. Redensarten wie Ich bin da mal hingegangen und hab mir selbst ein Bild davon gemacht kriegen plötzlich eine ganz andere Bedeutung.

Aber vielleicht brauchen wir das alles nicht mehr und Eric Schmidt regt sich umsonst auf, denn seine Ex-Firma hat inzwischen schon neue Software gekauft, die unsere Nutzung vorhersagt und deshalb schon weiss, dass wir wollten, was wir noch nicht wissen. Und deshalb braucht es gar kein Bild mehr dazu oder eine Aufnahme. Es war eh klar. Hemdkragen, Nachbar, jeden Morgen um 09:00 Uhr. Das muss Google nur automatisch Herrn Meier von nebenan mailen, dann ist alles gut und Google Glass frei.