Wer länger schläft, senkt das Herzinfarktrisiko

Schon eine Stunde mehr Schlaf täglich kann nach einer Studie die Wahrscheinlichkeit der Arterienverkalkung stark vermindern.

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Schlaf kann vor Herzerkrankungen schützen. Nach einer Studie von Wissenschaftler der University of Chicago ist das Risiko der Arterienverkalkung für Menschen, die länger schlafen, geringer. Dadurch haben sie auch eine geringere Wahrscheinlichkeit, einen Herzinfarkt oder andere Herzerkrankungen zu bekommen. Vermutlich gelingt es dem Körper besser, die Blutbahnen im Schlaf zu säubern.

Neben anderen Faktoren wie hoher Blutdruck, hohe Cholesterinwerte, wenig Bewegung, Alter, Ausbildung, Körpergewicht oder Rauchen ist also nach der Studie auch zu wenig Schlaf ein Risikofaktor. Für die Studie, deren Ergebnisse in der Zeitschrift Journal of the American Medical Association veröffentlicht wurden, werteten die Wissenschaftler die umfangreichen Daten einer Langzeitstudie von 495 schwarzen und weißen Männern und Frauen zwischen 35 und 47 Jahren während einer Periode fünf Jahren aus. Daten lagen für zahlreiche Risikofaktoren vor, auch die Schlafgewohnheiten waren bekannt. Länge und Qaulität des nächtlichen Schlafs wurden ebenso aus Messungen und Selbstberichten erhoben wie die Schläfrigkeit während des Tages.

Zu Beginn der Studie war bei keiner der Personen eine Arterienverkalkung festzustellen, nach 5 Jahren lag eine solche bei 12 Prozent vor. Die Meisten schliefen sechs oder sieben Stunden lang. Offenbar macht eine Stunde Schlaf mehr pro Tag einen erheblichen Unterschied. Unter Berücksichtigung anderer Risikofaktoren wie Geschlecht oder Alter verringert eine zusätzliche Stunde die Wahrscheinlichkeit für Arterienverkalkung um immerhin ein Drittel. Pro zusätzlicher Stunde des nächtlichen Schlafs sinkt das Risiko der Arterienverkalkung, anderes ausgedrückt, um durchschnittlich 67 Prozent (für das Intervall von 49-91 Prozent beträgt die Zuverlässigkeit 95 Prozent). Bei Frauen senkt längeres Schlafen das Risiko ein wenig stärker.

Warum es diesen Zusammenhang zwischen Schlafdauer und Arterienverkalkung gibt, wissen die Wissenschaftler nicht. Ob es daher effizient ist, statt mehr Bewegung oder Einstellen des Rauchens einfach mehr zu schlafen, um Herzerkrankungen zu vermeiden, ist also fraglich. Schließlich ist auch nicht klar, ob die Personen, bei denen eine Arterienverkjalkung festgestellt wurden, tatsächlich früher an Herzerkrankungen starben (oder sterben werden) als die Langschläfer.