Wettbewerbsvorteil durch Mitarbeiter mit Autismus

Software-Hersteller SAP erhofft positive Effekte auf Produktivität und Zusammenhalt

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Autisten haben einen Ruf, dem etwas Genialisches anhaftet, wenn es um bestimmte Kompetenzen geht ( Die Geek-Autismus-Connection). Das Software-Unternehmen SAP will die einzigartigen Talente von Menschen mit Autismus nun nutzen. Wie das Unternehmen bekannt gibt, will man sie dabei unterstützen, einer "sinnvollen Beschäftigung nachzugehen". Im Angebot: eine Einstellung als "Softwaretester, Programmierer und Spezialisten für Datenqualitätssicherung" bei SAP.

In Zusammenarbeit mit dem dänischen Unternehmen Specialisterne, das sich auf die "Schaffung von Arbeitsplätzen für Menschen im Autismus-Spektrum", vor allem im technisch-orientierten Bereich, spezialisiert hat, baut SAP darauf, dass die Beschäftigung von autistisch disponierten Mitarbeitern einen "Wettbewerbsvorteil" darstellt - angesichts der "Herausforderungen des 21. Jahrhunderts". Innovation entstehe an den Rändern.

Ein Pilotprojekte in Indien habe positive Effekte auf "Produktivität und Zusammenhalt" gezeigt; auch in Irland laufe ein solches Pilotprojekt, offensichtlich ebenfalls mit erfolgversprechenden Aussichten, denn nun soll das Programm weltweit laufen, begonnen wird es in den USA, Kanada und Deutschland. Ein Prozent von weltweit 65.000 Mitarbeitern sollen bis 2020 von "Menschen mit autistischer Störung" besetzt sein, heißt es in Medienberichten. Das entspricht der Schätzung, die das Unternehmen für den Anteil der von Autismus Betroffenen der Weltbevölkerung angibt, nämlich rund ein Prozent.