Zweites Leben für den Verbrennungsmotor

Ottokraftstoff per erneuerbare Energien

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Die Akkus, ihre Kosten, Lebensdauer und Ladezeit, sind immer noch der größte Hemmschuh für die gehypte Elektromobilität. Dabei hat auch der Verbrennungsmotor gute Chancen es ins regenerative Zeitalter zu schaffen. Und zwar nicht, wie bisher angedacht, durch Antriebe per Biomethan ("Erdgasauto") oder Brennstoffzelle (statt Akku als Stromlieferant für den Elektroantrieb), sondern ganz profan als Benziner. Die Stromstudie des Umweltbundesamts brachte ein Verfahren ( "Methanisierung") wieder ins Gespräch, wie mit Solarenergie und ihren Derivaten (Wind- und Wasserkraft), mit CO2 und Wasser als Rohstoff letztlich synthetischer Ottokraftstoff hergestellt werden kann.

Die Reaktionskette läuft über zwei Zwischenschritte: CO2 - Methan - Methanol (ein Alkohol) - eOttokraftstoff. Auch die Vorläuferprodukte Methan und Methanol sind jeweils schon als Treibstoffe geeignet. Aber erst der synthetisierte Ottokraftstoff kann über die bestehende Tankstellen-Infrastruktur vertrieben werden. Zeitweise überschüssiger Strom aus Erneuerbaren kann so in Zukunft zur Treibstoffproduktion eingesetzt werden. Damit entfielen auch die langen Leitungswege die derzeit in der Planung sind, um erneuerbaren Strom in Pumpspeicherbecken in Skandinavien oder dem Alpenraum zu puffern.

Größter Lieferant für das benötigte CO2 kann direkt die Atmosphäre sein, aber auch viele industrielle Prozesse und biogene Abfälle. Das "Methanol to Gasoline" Verfahren ist seit langem bekannt und wurde bereits in zwei Pilotanlagen im industriellen Maßstab erprobt. Neben einer Pilotanlage im Nordrhein Westfälischen Wesseling (bis 1989) gab es bis 1995 eine weitere, kommerzielle, Anlage in Motunui/Neuseeland.