DeepSeek erschüttert Bitcoin und Krypto-Markt

Abstrakte Darstellung von fallenden Bitcoin-Kursen.

(Bild: Hi my name is Jacco / Shutterstock.com)

Chinesisches KI-Modell DeepSeek löst Ausverkauf bei riskanten Assets wie Bitcoin und anderen Kryptowährungen aus. Droht eine Verschiebung der Macht im KI-Wettlauf?

Der Krypto-Markt erlebte am Montag einen heftigen Rücksetzer, nachdem Nachrichten über ein bahnbrechendes chinesisches KI-Modell namens DeepSeek die Runde gemacht hatten. Bitcoin, die Mutter aller Kryptowährungen, stürzte in London um bis zu 6,5 Prozent ab – der größte Tagesverlust seit dem 6. Dezember 2024.

Auch andere digitale Vermögenswerte wie XRP und Solana mussten Federn lassen. Beide verloren nach Angaben von Bloomberg etwa neun Prozent. Dieser Rückgang wird mit der allgemeinen Schwäche der US-Börse in Verbindung gebracht.

Denn DeepSeeks Erfolg stellt die Annahme infrage, dass KI immer mehr Rechenleistung und Energie verschlingen wird – ein Credo, das Nvidia und seine Zulieferer auf Rekordhochs trieb. Kai-Fu Lee, ein renommierter KI-Experte, betonte laut Bloomberg kürzlich Chinas Stärken im effizienten Engineering: "In der heutigen Zeit, in der Rechenleistung und Geld begrenzt sind, lernt man, wie man Dinge sehr effizient baut."

Dies könnte ein Umdenken bei den Milliarden auslösen, die Tech-Firmen bisher in den KI-Wettlauf pumpten. "Es bleibt abzuwarten, ob sich DeepSeek langfristig als tragfähige, kostengünstigere Alternative erweisen wird", gab demnach Jun Rong Yeap von IG Asia zu bedenken. Doch die ersten Bedenken kreisen bereits um die Frage, ob die Preismacht der US-Tech-Giganten bedroht ist.

DeepSeek lässt Aktienmärkte und Krypto-Kurse zittern

Die Angst vor einer möglichen Disruption der Technologiewelt durch DeepSeek hat sich laut Jonathan Yark "auf Futures und digitale Vermögenswerte ausgeweitet", berichtet Bloomberg. QCP Asia warnte laut Bericht: "Das chinesische LLM stellt eine potenzielle Bedrohung für die US-Aktienmärkte dar, indem es die KI-Dominanz der USA mit seiner Kosteneffizienz und bahnbrechenden Open-Source-Technologie stört."

Tatsächlich wird das KI-Modell hinter DeepSeek als ebenbürtig mit den neuesten Entwicklungen von OpenAI und Meta angesehen – bei deutlich geringeren Trainings- und Entwicklungskosten. Dies löste in der gesamten asiatischen Lieferkette Turbulenzen aus: Während chinesische Tech-Firmen mit DeepSeek-Verbindungen wie Iflytek in die Höhe schossen, stürzten Chip-Tool-Hersteller von ASML bis Advantest ab.

Trumps Krypto-Erlass verpufft angesichts KI-Ängsten

Der Krypto-Crash überschattete die jüngsten Bemühungen von US-Präsident Donald Trump, die Branche zu unterstützen. Sein am Freitag unterzeichneter Erlass zur Schaffung eines Regulierungsrahmens für digitale Vermögenswerte und zur möglichen Einrichtung einer Bitcoin-Reserve wurde von Händlern weitgehend achselzuckend aufgenommen.

"Obwohl der Markt mit den Executive Orders 90 Prozent von dem bekam, was er wollte, war dies offensichtlich größtenteils eingepreist", kommentierte Sean McNulty von FalconX laut Bloomberg. Alles andere als eine sofortige Bitcoin-Kaufoffensive durch die US-Regierung wäre eine Enttäuschung gewesen, so McNulty.