Der Trend will die große Koalition

"Sonntagsfrage": Auswertungen sehen die Grünen im leichten Aufwind, nicht aber die SPD. Die Piraten würden Einzug in den Bundestag nur knapp schaffen

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Die Zeichen stehen auf große Koalition. Bei den "Sonntagsfragen" dieser Woche schneidet die Union mit mindestens 38 Prozent bei allen vier Umfragen am besten ab; bei der Forschungsgruppe Wahlen kam sie auf 39 Prozent. Sie müsste sich aber nach einem neuen Koalitionspartner umsehen, weil die FDP in den Erhebungen unter der 5-Prozent-Hürde liegt. Bei Forsa stürzte sie sogar auf 3 Prozent ab, bei den anderen verharrt sie auf 4 Prozent. D

Die SPD käme auf Werte zwischen 27 und 30 Prozent. Der Aufwind, der sich durch die Kandidatur Steinbrücks in den Umfragen kurz bemerkbar machte, ist weg. Die Schwäche der SPD scheint den Grünen zu helfen, sie legten in der vergangenen Woche zu, und würden auf einen Stimmenanteil zwischen 12 und 13 Prozent kommen, was allerdings zu wenig wäre für eine rot-grüne Koalition. Zusammen mit den Linken würde es reichen.

Die Linke wär auf jeden Fall drin im Parlament; die schlechtesten Ergebnisse (Forschungsgruppe Wahlen) sehen sie bei 6 Prozent, alle anderen drüber, Forsa sogar bei 9 Prozent. Die Entwicklung in den Umfragen zeigt seit einigen Wochen nach oben, das dürfte mit dem Führungswechsel in der Partei im Zusammmenhang stehen. Die Sympathiewerte für die neuen sind auf jeden Fall höher als zu Zeiten von Klaus Ernst.

Möglicherweise leiden auch die Piraten unter dem Image, das in den Medien von der Führungsmannschaft vermittelt wird; der Streit um das Buch von Schramm, Ponaders Fernsehauftritte und dazu ein recht vages Bild in der Öffentlichkeit davon, wie sich die Partei in Fragen außerhalb der Netzpolitik positioniert, haben den Enthusiasmus der größeren Öffentlichkeit über die frische politische Kraft gebrochen, die Werte sinken. Die Umfragen sehen sie jetzt knapp über der Hürde, bei 5 Prozent. Die Forschungsgruppe Wahlen sogar darunter.