Geek Chic

DVD Copy Control Association verklagt T-Shirt-Hersteller Copyleft

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Die T-Shirt-Herstellerfirma Copyleft, deren mit dem DeCSS-Quellcode versehenes T-Shirt dem Informatikprofessor David Touretzky bei seiner Aussage im DeCSS-Prozeß zur Illustration dazu diente, dass Code sehr wohl eine Meinungsäußerung sein kann, wurde jetzt ebenfalls wegen "Verbreitung" des DeCSS gerichtlich vorgeladen.

"Wenn man etwas auf ein T-Shirt drucken kann, dann ist es eine Äußerung", so hatte Touretzky, der als Experte im Prozess der Motion Picture Association of America gegen den Webseitenbetreiber Eric Corley geladen war, seine technische Sicht der zu klärenden Frage begründet. Corley war verklagt worden, weil er auf seiner Webseite erst den DeCSS-Code, mit dem DVDs auf Linux benutzt, aber theoretisch auch raubkopiert werden können, später dann Links auf Webseiten, die diesen Code enthielten, zur Verfügung gestellt hatte. Die Firma Copyleft Werbeslogan: ("Geek Chic") bietet ein "OpenDVD"-T-Shirt an, das auf der Vorderseite ein wie ein Parkverbotschild gestaltetes Zeichen mit einem durchgestrichenen "DVD CCA"-Schriftzug, auf der Rückseite den DeCSS-Quellcode enthält.

Das T-Shirt wird explizit als Meinungsäußerung gegen die DVD Copy Control Association (DVD CCA), und ihr Vorgehen beworben. Von den fünfzehn Dollar die ein T-Shirt kostet, leitet Copyleft vier Dollar an die EFF weiter, die den Prozess finanziell unterstützt. Mit der Klage nahm die DVD CCA Touretzkys Argument wörtlich, dass, wenn der DeCSS-Code aus Webseiten verbannt werde, konsequenterweise auch ein Verbot der Beschreibungen in englischer Sprache und der Darstellung auf Bildern oder eben T-Shirts erfolgen müsse.