Ausbildung für den Cyberwar
Seite 4: Immer mehr Frauen bei der Bundeswehr
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Die Zahl der Soldatinnen steigt kontinuierlich an. Seit 2001 können Frauen auch an der Waffe ausgebildet, und in Kriegs- und Krisengebieten eingesetzt werden. Finanziert vom Bundeswehrverband erstritt die Elektronikerin Tanja Kreil am 11. Januar 2000 diese Möglichkeit vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH).
Laut Website der Bundeswehr "macht der Anteil der Berufs- und Zeitsoldatinnen in der Bundeswehr mehr als 10 Prozent aus: Von den insgesamt knapp 180.000 Soldaten der Bundeswehr - Berufssoldaten, Zeitsoldaten und Freiwillig Wehrdienstleistende - sind knapp 19.800 Frauen (Stand: Juli 2016). 2001 dienten noch gut 6.700 Soldatinnen in der Bundeswehr. Seitdem stieg ihre Zahl kontinuierlich an. Dieser Trend soll sich fortsetzen, denn langfristig soll der Frauenanteil im Truppendienst 15 Prozent erreichen; im Sanitätsdienst sind 50 Prozent angestrebt."
Es darf allerdings bezweifelt werden, ob der Sanitätsdienst die von Kreil und dem Bundeswehrverband ehemals viel beschworenen gleichen Karrierechancen bietet wie eine militärische Laufbahn.
Trotzdem, auch hier die berühmte Salami-Taktik, werden mehr und mehr Teile der Bevölkerung in das System von Krieg und Vernichtung eingebunden. Dazu tragen solche Angebote wie der "Internationale Frauen-Studiengang Informatik-Dual" bei, der insbesondere Frauen Karrierechancen eröffnet.
Das "Schlachtfeld" breitet sich immer mehr in die Zivilgesellschaft aus
Diese Salami-Taktik wird jetzt offensichtlich auch im Bildungsbereich angewandt: Die Bundeswehr bildet für Konzerne aus, und mietet sich in immer mehr staatlichen Universitäten ein. So wird der Unterschied zwischen Militär und Zivilbevölkerung nach und nach verwischt, immer mehr Bereiche werden in das unterdessen vielschichtige "Schlachtfeld" (Streibl) involviert.
Die Bundeswehr investiert Unsummen in Werbung, um Nachwuchs zu rekrutieren, z.B. in Schulen und auf Ausbildungsmessen. Oder auch durch Sportförderung. So waren 127 der insgesamt 423 Teilnehmenden bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016 Angehörige der Bundeswehr. Das ist knapp ein Drittel. Die Armee ist einer der größten Förderer des Hochleistungssports. Übrigens auch die Polizei, die vielen Polizeidienst-AnwärterInnen ebenfalls die Möglichkeit der dualen Ausbildung bietet: 3 Monate (September bis Dezember) Polizeischule, den Rest des Jahres Training.
Die Bundeswehr lässt sich die Förderung des Hochleistungssports 32 Mio. € pro Jahr kosten. Die Geförderten durchlaufen den Grundwehrdienst, und müssen sich für Einsätze auch im Ausland verpflichten. Für "die Truppe" sind "unsere" goldbehangenen "Jungs" und Mädels ein prima Aushängeschild. Mit einer Strahlkraft weit in die Zivilgesellschaft hinein, aber auch weit über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus.
Auch Olympia wurde von einer flächendeckenden, kostenintensiven Werbekampagne der Bundeswehr begleitet: "Wir machen Karrieren und Olympiasieger." Kaum eine Bus- oder U-Bahn-Haltestelle, die vor diesem Plakat verschont blieb.
Die Bundeswehr vereinnahmt immer weitere Teile des zivilen Lebens und zeigt sich dabei gleichsam bemerkenswert wie besorgniserregend selbstbewusst, wie Linken-Politikerin Strunge betont: "Für mich macht das deutlich, dass die Bundeswehr diese Kooperation als Teil, bzw. als Außenstelle ihrer eigenen Bundeswehrunis begreift, das ist im höchsten Maße bedenkenswert."
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