Ausblick 2024: Zeit für Realismus in Deutschland

Die deutsche Wirtschaft wird 2024 weiter in der Krise stecken. Die Welt wird Deutschlands Ideologen nicht folgen. Das neue Zeitalter braucht neue Gleise. Ein Gastbeitrag.

2023 ist mit einem Paukenschlag zu Ende gegangen. Das Verfassungsgericht hat den Bilanztricks der Ampelkoalition einen Riegel vorgeschoben. Die Zeit ist vorbei, Massen an Geld zu verteilen, um politische Utopien zu finanzieren.

2024 erwarten uns Steuer- und Abgabenerhöhungen, hohe Energiepreise, eine fortschreitende Deindustrialisierung, Wahlbeben im In- und Ausland und weiterhin eine ungesteuerte Migration und Fachkräftemangel. Es ist weder Zeit für Optimismus, Pessimismus, geschweige denn schrillen Alarmismus – es ist Zeit für Realismus.

Mit dem Abschalten der letzten in Deutschland verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland ist jedem rational Denkenden bewusst geworden, dass es offensichtlich nicht um CO2 geht. Ansonsten wären zuerst die Kohle- und dann die Atomkraftwerke abgeschaltet worden. Auch im Ausland wird dieser Sachverhalt mehrheitlich so gesehen.

Grafik: Hannah Ritchie, Our World in Data / CC BY-4.0

Deindustrialisierung Deutschlands: Ein unaufhaltsamer Trend?

Auch 2024 benötigt der Industriestandort Deutschland, wo die Firmen gegenwärtig bis zu dreimal mehr für Strom zahlen als ihre internationale Konkurrenz, günstige Energie, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Woher diese kommen soll, wird auch 2024 in den Sternen stehen.

Energie wird auch 2024 im internationalen Vergleich viel zu teuer sein. Wirtschaftskonkurrenten wie China und Indien, welche sich im Übrigen nie an den Sanktionen gegen Russland beteiligt haben und es auch zukünftig nicht werden, aber auch die USA, Japan, Südkorea … profitieren von Deutschlands fataler Energiepolitik.

2024 wird daher die Deindustrialisierung Deutschlands, auch Dank viel zu hoher und somit nicht konkurrenzfähiger Energiepreise, weiter voranschreiten. Immer mehr Unternehmen werden in Ländern mit wesentlich günstiger Energie investieren.

2022 wurden nur noch rund 10,5 Milliarden Euro in Deutschland investiert. Allein 2022 flossen ca. 125 Milliarden Euro mehr Direktinvestitionen aus Deutschland ab, als in Deutschland investiert wurden. Fast 70 Prozent der Gelder aus Deutschland flossen in andere europäische Staaten.

Dieser Trend wird sich 2024 fortsetzen. Entgegen den Vorstellungen der Berliner Politikblase wird Deutschlands Ampel-Energiepolitik auch zukünftig international nicht als richtungsweisend angesehen werden. Kurzum, die Welt wird Deutschlands Ideologen nicht folgen.

Krise der deutschen Wirtschaft: Ein düsterer Ausblick für 2024

Die deutsche Wirtschaft wird 2024 weiterhin in der Krise stecken. Lediglich 23 Prozent der Unternehmen blicken positiv auf das Jahr 2024. 35 Prozent haben laut einer aktuellen Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln), unter mehr als 2200 Betrieben, negative Erwartungen für 2024. In der Industrie rechnen 38 Prozent mit einem Produktionsrückgang.

Besonders bitter wird es 2024 für die Baubranche. Dort gehen 54 Prozent von einem Produktionsminus aus. Nur 13 Prozent erwarten ein Plus für 2024. Dies wird drastische Konsequenzen in puncto Arbeitsplätze und Investitionen für den Wirtschaftsstandort Deutschland zur Folge haben.

Lediglich jedes fünfte Unternehmen rechnet 2024 mit einem Zuwachs an Mitarbeitern, 35 Prozent hingegen mit Beschäftigungsabbau. Dementsprechend wird der Boom am deutschen Arbeitsmarkt vorüber sein. Nur 27 Prozent planen mit höheren Investitionsausgaben als 2023. 36 Prozent planen geringere Budgets ein.

Harte Zeiten für Deutschlands Automobilindustrie

2022 erwirtschafteten die Unternehmen der Branche samt Zulieferer ca. 506 Milliarden Euro und beschäftigten ungefähr 734.000 Arbeitskräfte. Mehr als zwei Drittel der in Deutschland produzierten Fahrzeuge wurden ins Ausland exportiert. Mittlerweile verliert der Produktionsstandort Deutschland wegen hoher Energie- und Personalkosten kontinuierlich an Attraktivität.

Laut Ifo-Präsidenten Fuest ist ein Drittel der Produktion bereits weg. Ich gehe davon aus, dass dies erst der Anfang ist. Mit der weiteren Forcierung der Elektromobilität kommt der Aufstieg Chinas. Sobald Elektromotoren die Verbrennungsmotoren ersetzt haben, wird China den deutschen und europäischen Markt mit billigen E-Autos fluten und schlussendlich dominieren.

Das Zeitalter von in Europa noch fast unbekannten Marken wie BYD, Geely, Nio, Xpeng und Great Wall beginnt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Europas Massenhersteller vor den chinesischen Autobauern in die Knie gehen werden.

Chinas Autobauer, befinden sich zumeist unter staatlicher Kontrolle, produzieren, zu wesentlich niedrigeren Löhnen, bei laxeren Umweltvorschriften und mit günstigerer Energie. Niemand wird sie mehr aufhalten.

Aus China wurden bis Ende Juli 2023 ca. 2,8 Millionen Fahrzeuge exportiert (1,8 Mio. Benziner). Im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 74 Prozent. China ist nach Japan bereits die Nummer 2 unter den Automobilexporteuren. Die Neuordnung der Struktur der weltweiten Produktion wird eine neue, gravierende Welle der De-Industrialisierung in Europa auslösen.

Eine Verlagerung der Automobilproduktion wird drastischere Auswirkungen auf Deutschland und Europa haben als die Abwanderung der Stahl-, Elektronik- oder Schiffbauindustrie in der Vergangenheit.

Immobilienmarkt 2024: Preissturz und Wohnraummangel

Auch dank der fragwürdigen Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sind die Immobilienpreise seit dem Höchststand bereits um mehr als 10 Prozent gesunken. Für 2024 ist ein weiterer Einbruch zu erwarten. Aufgrund hoher Baukosten und schlechter Finanzierungsbedingungen ist keinesfalls mit einem Bauboom zu rechnen. Zahllose Bauprojekte liegen aufgrund hoher Zinsen und explodierender Materialkosten auf Eis.

Die Konsequenz: 2024 werden immer Projektentwickler, Bauträger und Bauunternehmen in die Insolvenz gehen. Die Bundesregierung wird 2024 ihr Ziel, von jährlich 400.000 neu gebauten Wohnungen, drastisch verfehlen. Darum wird Wohnraum, insbesondere in städtischen Ballungszentren, ein immer knapperes Gut werden.

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