Blocker für Computerspiele

In der nächsten Windowsversion soll ein Filter integriert sein

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In der nächsten Windowsversion, die im nächsten Jahr auf den Markt kommen soll, will Microsoft einen Filter anbieten, mit dem Eltern bestimmen können, welche Spiele ihre Kinder auf dem Gerät ausführen können.

Computerspiele stehen nach dem Schulmassaker in Littleton in den USA unter Beschuß. Daher könnte der Windows Game Manager für Dateien auf dem Computer zusätzlich zu den Filtern für das Internet durchaus gute Chancen haben, angenommen zu werden, um die Welt des Computers von Gewalt, obszönen Worten, Nackheit oder Sex sauber zu halten.

Schwierig wie bei allen Filtern ist natürlich nur, nach welchen Maßstäben blockiert werden soll. Filter für das Internet haben ihre Unzulänglichkeit schon lange gezeigt, in dem sie auch den Zugang auch zu "unschuldigen" Websites blockieren. Microsoft will, wie die New York Times berichtet, mit dem Entertainment Software Rating Board und dem Recreational Software Advisory Council zusammenarbeiten, um deren Klassifizierung in die Datenbank zu übernehmen. Überdies versucht Microsoft die Spielehersteller davon zu überzeugen, Informationen zur Klassifizierung direkt in die Software neuer Spiele einzubauen.

Der Windows Game Manager soll den Benutzern Optionen anbieten, um in ihren Augen angemessene Spiele auszuwählen. Sperren sollen sich auch nicht klassifzierte Spiele lassen, um sie erst einmal anschauen zu können. Die Erwachsenen, die trotzdem selbst gerne möglichst realistisch Herumballern und Blut spritzen sehen wollen, können sich ihren Zugang durch ein Kennwort sichern. Da können die Kindern dann herumknobeln, ob sie es herausfinden, wenn nicht sowieso bald nach Erscheinen des Filters Wege gesucht und gefunden werden, wie man ihn umgehen oder knacken kann. Für Sicherheit sind schließlich Microsofts Produkte nicht gerade berühmt.

Computerspiele machen allerdings nur 40 Prozent des gesamten Spielemarkts aus, dessen überwiegender Teil aus Videospielen für Konsolen von Sony, Nintendo oder Sega besteht. Doch immerhin laufen 90 Prozent aller Computerspiele unter dem Betriebssystem Windows.