Böse Filme zwischen Kunstfreiheit und Jugendschutz

Seite 5: Schlecht, schlecht, schlecht: Masturbation und Jugendschutz

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Auch bei der Indizierung von Haute tension wurden "Echo und Wertschätzung in Kritik und Wissenschaft" berücksichtigt. "In den einschlägigen Online-Rezensionen" hat das 3er-Gremium "diverse Besprechungen des Filmes" gefunden. Das Bild, das sich dabei ergab, war "uneinheitlich". Allerdings ließ sich den Besprechungen entnehmen, dass Haute tension ein Film von "eher niedrigem künstlerischen Wert" ist, weshalb das Gremium "dem Jugendschutz bei der Abwägung mit der Kunstfreiheit den Vorrang eingeräumt" hat (IE, Seite 7). Das Gremium teilt die Meinung eines anonymen Rezensenten, der schreibt:

Man könnte sich, dank der mega-platten Story auch gleich in ne Fleischerei setzen und zusehen wie Tiere geschlachtet werden! Einfach nur schlecht, schlecht, schlecht …

Wenn dieser Fachmann das so sagt, dann wird es wohl auch stimmen. Ein "schlecht" für Frau Monssen-Engberding und eines pro Beisitzer. Also ab in Liste B und weg damit. (Ich schlage vor, jetzt endlich den teuren Bundestag abzuschaffen, und das Bundesverfassungsgericht gleich mit dazu. Wenn in Zukunft etwas geregelt werden muss, erledigen wir das per Straßenumfrage.)

Trotzdem muss ich mich sehr wundern. Der Film wartet am Ende mit einer Überraschung auf, weshalb alle, die Haute tension noch sehen wollen, dies tun sollten, bevor sie diesen und die folgenden fünf Abschnitte lesen (aber ausdrücklich nur die stärker gekürzte, ab 18 freigegebene und keinem Werbeverbot unterliegende Fassung!). Der Killer, der mehrere Menschen brutal tötet, ist identisch mit der von ihm gejagten Heldin Alex. Die Morde wurden von ihr selbst begangen; das, was wir gesehen haben, war eine Phantasiewelt, die so nur in ihrem Kopf existiert. Alex erzählt eine Geschichte, in der ein Monster das tut, was sie selbst gemacht hat.

Haute tension

Das ist mehr als nur ein bemühter Schlussgag, der eine "mega-platte Story" aufmöbeln soll. Beim zweiten Sehen (der 18er-Fassung, das ist erlaubt) erkennt man, wie genau der Film gearbeitet ist. Hintergrund der Gewalttaten ist Alex’ frustrierte (nicht nur platonische) Liebe zu ihrer Freundin Marie. Am Abend sieht sie dieser durch ein Fenster beim Duschen zu. Dann geht sie auf ihr Zimmer, legt sich auf das Bett und masturbiert. Während sich Alex selbst befriedigt, kommt draußen vor dem Haus der Mörder mit der Motorsäge angefahren - das Produkt ihrer (Sexual-)Phantasie, das nun alle umbringen wird, die zwischen ihr und Marie stehen.

Haute tension

In der ersten Viertelstunde wird in wahres Feuerwerk an Filmzitaten abgebrannt. Ich finde Verweise auf den Giallo und den Italo-Western, auf Mario Bavas Schock, Sergio Leones Spiel mir das Lied vom Tod und John Fords The Searchers, auf Psycho, The Birds, The Texas Chain Saw Massacre, Stephen King und vieles andere. Der Regisseur und der Drehbuchautor rechnen offenkundig mit einem Publikum, das diese Zitate erkennen kann. Da sich das, was wir sehen, so nur in Alex’ Phantasie abspielt, muss auch sie diese Filme kennen. Alex ist demnach eine psychotische, zum Voyeurismus neigende junge Frau, die im Kino oder auf dem Bildschirm viel Gewalt gesehen hat, nicht mehr klar zwischen Wirklichkeit und Fiktion unterscheiden kann, in einer bluttriefenden Phantasiewelt voller "Metzeleien" lebt und inzwischen so verroht und desensibilisiert ist, dass sie aus frustrierter Liebe Menschen umbringt als seien sie Schauspieler in einem Horrorfilm.

Der Förster sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht

Man stelle sich das vor: Da kommt ein Film aus Frankreich zu uns, der genau das zum Thema macht, was die BPjM seit Jahren behauptet und womit sie ihre Verbote begründet. Mindestens ein Dutzend der in Haute tension anzitierten Filme müssten im Archiv der Behörde liegen, weil sie alle schon indiziert wurden. Hat das 3er-Gremium das in irgendeiner Weise mitbekommen? Nicht, dass ich wüsste. In der IE gibt es darauf nicht den kleinsten Hinweis. Da dreht also einer einen Film, in dem die These von der jugendgefährdenden Wirkung bestimmter Medien zur Diskussion gestellt wird und der Behörde, die eingerichtet wurde, um solche Medien zu identifizieren und zu indizieren, fällt das nicht auf. Das ist absurd. Ich kann mir das nur so erklären, dass die Sehnerven des 3er-Gremiums durch die dauernde Konfrontation mit medialer Gewalt so desensibilisiert wurden, dass es erblindet ist.

Stellen wir uns weiter vor, wir befänden uns im europäischen Ausland. Als Erwachsene, für die der Film gemacht ist, könnten wir da problemlos eine DVD mit der vollständigen Fassung von Haute tension erwerben. Diese könnten wir dann mit der bei uns gekürzten Version vergleichen. Wir würden feststellen, dass die Kürzungen vor allem die sadomasochistische Komponente von Alex’ Sexual- und Gewaltphantasien betreffen. Der im Original schwer atmende Mörder (wie beim Orgasmus) ist in der zensierten Fassung viel zurückhaltender geworden.

Das masturbatorische Element, das für das Verständnis von Haute tension unerlässlich ist, wurde durch die Kürzungen nicht ganz herausgeschnitten. Aber im Original wird der, der sehen und hören kann, regelmäßig daran erinnert; bei der zensierten Fassung muss man das selber machen. Und damit wird durch die Kürzungen dann doch das Verständnis beeinträchtigt. Filme sind nämlich sehr komplexe Gebilde. Durch ihre Analyse kann man das vernetzte Denken lernen. Wenn das 3er-Gremium meint, man könne beliebig hinzufügen oder wegnehmen, weil es um mehr oder weniger Gewalt geht und sonst gar nichts, ist das zunächst nur eines: ein Vorurteil.

Martyrs

Das Bühnenblut, das die Pioniere des Grand Guignol allabendlich frisch anrührten, war die Signalfarbe, mit dem sie auf ihr Anliegen aufmerksam machten. Die Erfahrung hatte sie gelehrt, dass man laut schreien muss, um gehört zu werden. Könnte es bei den neuen Horrorfilmen nicht auch so sein? Einige von den Szenen, die ich am schlimmsten finde, haben mit Splattereffekten nichts zu tun, wirken durch den Kontrast aber umso stärker (das alte Grand Guignol-Konzept von den heißen und den kalten Duschen). Die Heldin von Martyrs ruft voller Verzweiflung bei ihrer Mutter an, die sie seit Jahren nicht gesehen hat. Die Mutter reagiert mit einer langen Litanei von Vorwürfen. Der Film lässt einen quälend lange hoffen, dass die Mutter die Polizei alarmieren wird, denn ihr Kind ist offensichtlich in Not. Wer dann aber kommt, das sind die Angestellten der Folterorganisation. Dieser Verein steht in der Tradition der Satanisten in Rosemary’s Baby. Während aber Polanskis Teufelsanbeter eine bunt gemischte Truppe sind, sind die Chefs der Folterorganisation vor allem eines: alt.

Martyrs

Viele Kinderschänder wurden früher selbst missbraucht. Aus Opfern wurden also Täter. In Ils gibt es verwahrloste, von der Gesellschaft vergessene oder übersehene Kinder, die junge Erwachsene töten. So werden gleich zwei Generationen zu Opfern der Eltern. Eden Lake zeigt, wie Kinder unter Gruppendruck zu Mördern werden können. Die Opfer sind wieder junge Erwachsene. Das 3er-Gremium hat einiges in dem Film gefunden, was es in die übliche Gewaltdarstellungsliste aufnehmen konnte. Aber am schlimmsten ist der Schluss. Da tauchen die Eltern auf. Schnell wird klar, dass die Kinder im Wald das nachgespielt haben, was sie im Haus der Eltern täglich erleben. Gut möglich, dass sich Kinder an dem orientieren, was sie in Filmen sehen. Aber die Vorbildfunktion der Eltern, sagt Eden Lake, ist viel wichtiger. Ich finde es traurig, dass die BPjM mit keinem Wort auf diesen Schluss des Films eingeht, den sie da indiziert hat.

Eden Lake

Kurzer Prozess

Die IE zu A l’intèrieur beginnt mit der Bemerkung ("Sachverhalt"), dass es sich um einen Film "der französischen Jung-Regisseure Julien Maury und Alexandre Bustillo" handele. Ich entdecke da einen abfälligen Unterton, der sich durch die folgenden 13 Seiten zieht. Nicht Regisseure haben diesen Film gedreht, sondern "Jung-Regisseure". Solche "Jung-Regisseure", wird suggeriert, wissen nicht, was sie tun. Aus den neuen Horrorfilmen spricht ein abgrundtiefes Misstrauen gegenüber den gesellschaftlichen Institutionen. Das sollte man ernst nehmen, statt es beiläufig abzutun.

Frontière(s)

Einer von den Kannibalen in Frontière(s) ist bei der Polizei. Damit niemand von den jungen Leuten entkommen kann, fordert er bei seinen Kollegen Straßensperren an. Der Film lässt offen, ob diese Kollegen mit im Bunde sind, ob sie nichts Böses ahnen oder ob sie einfach wegschauen wie die Polizei im britischen Ort Barwell. Deshalb weiß man auch nicht, ob auf die mit knapper Not entkommene Heldin das Krankenhaus, das Gefängnis oder doch der Fleischerhaken wartet, wenn sie am Schluss eine von den Straßensperren erreicht. Das 3er-Gremium hat wieder mal nichts mitbekommen. Die Inhaltsangabe der BPjM (IE, Seite 2) endet so: "Schließlich gerät sie völlig entkräftet in die Obhut der Polizei." Wenn man den Film gesehen hat, wirkt der Satz doch reichlich zynisch. Immerhin lässt dieses "in die Obhut geraten" hoffen, dass sich dahinter ein gewisses Unbehagen verbirgt. (Wahrscheinlich ist es nur schlechtes Deutsch.)

Frontière(s)

In A l’intèrieur ist es fast noch schlimmer. Die schwangere Sarah soll am nächsten Tag entbinden und ist allein zuhaus. Draußen schleicht eine Psychopathin herum, die ihr das Kind wegnehmen will. Sarah ruft die Polizei. Als erfahrener Zuschauer denkt man, dass entweder keiner kommen wird oder aber ein Ignorant, der sich über hysterische Frauen lustig macht. Weit gefehlt. Sehr schnell erscheinen drei freundliche Polizisten, darunter eine Frau. Sie können nichts Verdächtiges entdecken, versprechen aber, dass ihre Kollegen im Laufe der Nacht weiter nach dem Rechten sehen werden. Das geschieht tatsächlich, nützt aber nicht das Geringste. Für die BPjM ist die Sache klar: Die Polizisten kommen nur, damit die "Jung-Regisseure" eine "Metzelei" veranstalten können. Für mich hat sich dadurch das Gefühl dafür verstärkt, wie völlig allein und ausgeliefert die Heldin ist. In dieser nach den Regeln des Sozialdarwinismus funktionierenden Welt gibt es niemanden, der ihr wirklich helfen könnte.

A l’intèrieur

Warum kann man nicht möglichst wertfrei feststellen, was festzustellen ist, um dann das Festgestellte zu beurteilen? Auch ein 80-Jähriger, der seinen ersten Film dreht, ist ein "Jung-Regisseur". Maury und Bustillo sind jung. Alexandre Aja, Xaviers Gens, Pascal Laugier und James Watkins sind ebenfalls jung. Alle Regisseure, die zur Nouvelle Vague des Horrorfilms gehören, sind jung. Ihre Helden sind auch jung, und sie werden zu Opfern von denen, die deutlich älter sind. Diese sehr simple Feststellung konnte ich in keiner der IE finden. Von Leuten, die in den Räumen dieser Behörde zusammenkommen, um die Jugend zu schützen, hätte ich mir mehr Sensibilität erwartet. Sogar die Mörder in Frontière(s) sind Opfer, weil sie in eine Welt hineingeborenen wurden, die von einem ich-bezogenen Patriarchen dominiert wird. Ich kann nicht glauben, dass das diesen Beisitzern nicht aufgefallen ist. Wenn in der IE nichts davon steht, muss es am Verfahren legen. Dieses Verfahren sollte man dann ändern.

In Filmen wie Frontière(s), A l’intèrieur, Martyrs oder Eden Lake werden groteske, hart an der Grenze des Erträglichen angesiedelte Geschichten erzählt. Aber bevor die Nazis, Kannibalen, Folterer und schwarzen Racheengel die Bühne betreten, wird eine sehr reale Alltagswirklichkeit gezeigt. Es gibt einen Autounfall, eine Szene im Park, ein Kinderheim, eine Schule. Frontière(s) und A l’intèrieur spielen vor dem Hintergrund der Jugendkrawalle in den Vorstädten von Paris. Das ist eine Aufforderung zum Vergleich. Das 3er-Gremium macht kurzen Prozess und es sich damit viel zu einfach (IE zu Frontière(s), Seite 10):

Der möglicherweise bestehende künstlerische Anspruch, die Themen Gewalt, Verzweiflung und Leiden filmerisch umzusetzen, vermag ohne einen darüber hinaus gehenden Kontext die Interessen des Jugendschutzes nicht zu überwiegen. Die diffuse Rahmenhandlung ist nicht geeignet einen derartigen Kontext zu begründen, sie spielt vielmehr mit weiteren - aus Sicht des Jugendschutzes - grenzwertigen Klischees.

Frontière(s)

Die Rahmenhandlung ist nicht "diffus". Zum Kontext gehört die französische Präsidentschaftswahl von 2002, bei der Jean-Marie le Pen, der Führer der Rechtsradikalen, den zweiten Wahlgang erreichte (die Jugendlichen in Frontière(s) haben alle einen Migrationshintergrund) und die Krawalle in den Banlieus. Nicolas Sarkozy, der damalige Innenminister, verfolgte eine kompromisslose Law-and-Order-Politik (ein paar von den neuen Arbeitsgeräten, mit denen er die Polizei ausstattete, sind in A l’intèrieur zu besichtigen). 2004, während der Clearstream-Affäre, kündigte Sarkozy an, dass seine Gegner am Fleischerhaken enden würden. Xavier Gens nimmt das ganz wörtlich. Wer das nicht bemerkt, kann auch nicht darüber nachdenken, ob Frontière(s) der Gesellschaft womöglich einen Spiegel vorhalten will. Bei der Abwägung zwischen Kunstfreiheit und Jugendschutz wäre das aber wichtig. Das 3er-Gremium hat dafür eine Gaskammer gesehen (vier Erwähnungen in der IE), die es im Film nicht gibt. Bravo!

Frontière(s)

Uniformer Wertekonsens

Nach der Lektüre dieser IE frage ich mich, ob man mit fortschreitendem Alter die Fähigkeit verliert, sich einzulassen. Wobei: Ich weiß gar nicht, wie alt die Mitglieder des 3er-Gremiums waren. Ein solches Gremium tagt in wechselnder Besetzung. Die Beisitzer waren vermutlich immer andere. Man kann das diesen Texten aber überhaupt nicht entnehmen. Der "momentane gesellschaftliche Wertekonsens", den Frau Monssen-Engberding mit ihrer Behörde erfasst, zeichnet sich durch eine Uniformität aus, die ich persönlich viel gruseliger finde als solche Horrorfilme.

Eden Lake

Filmexperten sind die Beisitzer erkennbar nicht. Aber was dann? Mindestens einer der Beisitzer muss jeweils einen stark religiösen Hintergrund haben, weil er aus dem Bereich "Kirchen u. Religionsgemeinschaften" kommt. Für die Nouvelle Vague des Horrorfilms spielt die Religion eine wichtige Rolle. So ein Besitzer, möchte man meinen, müsste das bemerken. Wieder Fehlanzeige. Eden Lake heißt natürlich so, weil es den Garten Eden gab, Adam und Eva und die Vertreibung aus dem Paradies. Der Film erzählt eine säkularisierte Version von der Geschichte - kein Wort davon in der IE.

Calvaire, Frontière(s)

Xavier Gens hat in Frontière(s) einige Verweise auf Calvaire eingebaut. In diesem mehrfach ausgezeichneten Werk von Fabrice du Welz geht es um einen Irren, der andere Menschen als sein Eigentum behandelt und in der belgischen Provinz an einem privaten Kalvarienberg arbeitet. Wenn man Calvaire nicht kennt, kann man diese Verweise nicht entdecken. Aber warum wird in der IE nicht mit einem Wort dieses große Kreuz erwähnt, das Gens bei jeder sich bietenden Gelegenheit ins Bild rückt? Wer versucht, den Film ernst zu nehmen, statt ihn von vorneherein abzulehnen, muss sich fragen, was dieses Kreuz bedeuten könnte. Von einem Vertreter der Kirchen, der bestimmt viel darüber sagen könnte, warum etwas, das aussieht wie Kannibalismus, kein Kannibalismus ist (Abendmahl und Transsubstantiationslehre), hätte ich mir mehr erwartet.

Calvaire

A l’intèrieur spielt in der Weihnachtsnacht. In der Inhaltsangabe der IE wird das kurz erwähnt, damit ist es abgehakt. Gibt es Parallelen zu den Weihnachtsgeschichten der Christen und des Grand Guignol? Was macht man mit den beiden Frauen, die um ein und denselben Säugling kämpfen (Stichwort: Urteil des Salomo)? Was hat es zu bedeuten, dass der Film mit dem Bild einer schwarzen Madonna endet, die das (Jesus-)Kind im Arm hält? Vielleicht wird man der Meinung sein, dass das blasphemisch ist oder nur eine ziemlich platte Provokation. Aber wenn man nach gründlicher Überlegung zu diesem Ergebnis gekommen ist, sollte man es in die Begründung schreiben, mit der man den Film verbietet. Man dokumentiert damit, dass man genau hingeschaut, die christliche Symbolik bemerkt und sich gefragt hat, ob das Ganze etwas mit Kunst zu tun haben könnte. In der IE kommt das alles gar nicht vor.

A l’intèrieur

Ich kann mir das Zustandekommen dieser Indizierungen nur so erklären: Es gibt ein Gerüst aus vorgefertigten Versatzstücken. Die Tätigkeit des 3er-Gremiums besteht darin, beim Sehen des jeweiligen Films die Gewaltdarstellungen aufzulisten (seit es DVDs gibt mit Minuten- und Sekundenangaben). Sollte mehr stattgefunden haben, steht davon nichts in diesen Texten. Die Beisitzer sind nicht nur dem Namen nach anonym. Sie sind ganz identitätslos. Der Inhalt solcher Indizierungsentscheidungen der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien lässt sich daher wie folgt zusammenfassen: Gewalt, Gewalt, Gewalt = schlecht, schlecht, schlecht. Das ist zu wenig. Deutschland kann es besser. Frau Leutheusser-Schnarrenberger, bitte übernehmen Sie!