"Da hat die Polizei gezielt auf die Beine geschossen"
Seite 2: Angespannte Lage in niederländischen Städten am Samstag
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Am Samstag war zunächst unklar, ob es zu einer weiteren Krawallnacht kommen würde. In Breda liefen einige hundert Demonstranten mit Musikwagen durch die Innenstadt, um gegen die teilweise Schließung von Gaststätten und Clubs zu protestieren.
In Amsterdam sagte der Organisator eines Protestzugs die Veranstaltung wegen der Gewaltexzesse in Rotterdam zwar ab. Schließlich liefen aber doch einige tausend Demonstranten durch die Stadt. Die Polizei beobachtete die Lage unter anderem mit Reiterstaffeln und der Mobilen Einheit zur Protestkontrolle.
Auf sozialen Medien wurde im Vorfeld die Meldung verbreitet, in Rotterdam seien bei den Krawallen Menschen gestorben. Dies wurde von der Rotterdamer Polizei dementiert. Dennoch trugen einige Demonstranten in Amsterdam Trauerbänder und Kerzen.
In der Hauptstadt blieb es ansonsten aber ruhig und auch in Rotterdam kam es zu keiner Wiederholung. Allerdings randalierten in Den Haag und einigen kleineren Gemeinden einige Gruppen von vor allem jüngeren Menschen.
Im Laufe des Tages gab es auch bei mehreren Fußballspielen, die wegen der Corona-Maßnahmen nun ohne Publikum vor Ort stattfinden mussten, Probleme. So brachen beispielsweise in Alkmaar Fans ins Stadion ein und liefen aufs Feld. Zwei Spiele wurden vorübergehend unterbrochen.
Insgesamt meldet die Polizei landesweit mindestens 28 Festnahmen im Zusammenhang mit Corona-Krawallen am Samstag. Die Randale werden von vielen Seiten in der Öffentlichkeit verurteilt. Die Rotterdamer Polizei bedankt sich für selbstgebackene Kuchen, Blumen und andere Geschenke, die Bürgerinnen und Bürger als Zeichen der Unterstützung vorbeibrachten.
Auch wenn "Gewaltorgien" und andere Ausschreitungen viel mediale Aufmerksamkeit bekommen, halten sich die meisten Niederländerinnen und Niederländer an die Maßnahmen. Insgesamt gesehen sind die Proteste noch kleiner als beispielsweise in Wien, wo am Samstag zehntausende Menschen gegen den Lockdown und die geplante Impfpflicht demonstrierten.