Deutschland 2024: Zwischen Zukunftsskepsis und wachsendem Optimismus

Feuerwerk. Bild: pxhere.com

Unterschiedliche Erwartungen für das kommende Jahr. Umfragen zwischen Pessimismus und Hoffnung. Polarisierung spiegelt sich in Diskussion über Zukunft wider.

Zu jedem Jahreswechsel gibt es Umfragen zu den Erwartungen an das kommende Jahr. Ende 2023 sind uns zwei Umfragen mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen aufgefallen. Unterschiedlicher können sie kaum sein.

Die Stiftung für Zukunftsfragen hat diese Ergebnisse "repräsentativ unter 2.000 Bundesbürgern" ermittelt:

Zukunftsskepsis verdoppelt sich im 10-Jahres-Vergleich Angst vor wirtschaftlichem Abschwung ist groß Politikverdrossenheit auf historischem Höchststand.

Laut einer Studie des Zukunftsforschers Hans Opaschowski und des Ipsos-Instituts sind wir Deutschen deutlich optimistischer: Fast die Hälfte von uns (46 Prozent) blickt dem Jahr 2024 mit großer Zuversicht entgegen. Im Vorjahr war es nur ein Drittel (35 Prozent). Fast zwei Drittel stimmen der Aussage zu: "Den meisten Deutschen geht es persönlich gut, auch wenn in der Öffentlichkeit der Eindruck großer Unzufriedenheit vorherrscht" (64 Prozent).

Entscheiden Sie nun selbst, ob das Glas Ihrer Meinung nach "halb voll" oder "halb leer" ist.

Gute News aus 2023

Der Spiegel beschreibt in seinem Weihnachts-Leitartikel eine ganze Reihe "guter Nachrichten" des vergangenen Jahres:

  • Die Weltklimakonferenz in Dubai "einigte sich erstmals auf eine Abkehr von der Verbrennung fossiler Energieträger.
  • Ein neues UN-Abkommen zum Schutz der Meere bringt Umweltstandards für internationale Gewässer. In Deutschland ist der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energien erstmals auf über 50 Prozent gestiegen.
  • Im Vergleich zu 2019 fliegen nur noch halb so viele Menschen im Inland.
  • Der öffentliche Nahverkehr boomt dank Deutschlandticket ...
  • Die Zahl der Scheidungen geht seit Jahren kontinuierlich zurück.
  • Auch katholische homosexuelle Paare können sich jetzt vom Pfarrer segnen lassen" -– und so weiter.

In den Konflikten, die der Spiegel auch beschreibt, sieht Stefan Kuzmany auch Chancen: "Sie öffnen uns die Augen dafür, wie gut es uns in Deutschland und Europa noch geht, was wir bewahren müssen. Und das ist eine gute Nachricht." Allerdings: "Viele Landsleute fordern von der Politik Reformen, aber es soll sich nichts ändern. Das kann so nicht funktionieren."

Sicher ist: Die Zukunft bleibt – wie immer – unsicher

Schon Dante Alighieri soll gewusst haben: "Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie an und handelt." Wir sollten uns zutrauen, die Zukunft immer mitzugestalten.

Angesichts der vielen Krisen, Kriege, Klimaveränderungen und Konflikte zu verzweifeln, hilft niemandem. Wichtig ist, dass wir uns trotz der vielen Probleme eine bessere Zukunft vorstellen können und wollen.

2023 war kein gutes Jahr. Aber 2024 kann besser werden. Das hängt von unserer eigenen Einstellung zur Zukunft ab. Das gilt privat, aber auch beruflich, gesellschaftlich und auch politisch. Weniger Streit, Hass, Misstrauen und mehr Vertrauen und Empathie wäre ein gutes Programm für 2024.