Die Klimakatastrophe macht bei Krieg keine Pause

Seite 2: Entwurf für EU-Lieferkettengesetz

Es gäbe noch über vieles zu berichten, was von der aktuellen Situation in Europa überschattet wird. Bereits am 23. Februar hat das UNEP einen Bericht über die wachsende Gefahr von Wald- und Buschbränden vorgelegt.

Klimawandel und Landnutzungsänderungen führen dazu, dass Brände immer häufiger und intensiver werden. Selbst in der Arktis wächst das Risiko von Bränden. Bis 2030 steigt das Risiko global um 14 Prozent und bis zum Ende des Jahrtausends sogar um 50 Prozent. Regierungen sind auf das steigende Risiko bislang nicht vorbereitet, befindet das UNEP, und sollten verstärkt in die Prävention von Bränden und die Wiederherstellung von Ökosystemen investieren.

Ebenfalls am 23. Februar hat die EU-Kommission einen Entwurf für ein europäisches Lieferkettengesetz vorgelegt. Die Organisation Germanwatch sieht darin eine Chance, dass in der EU tätige Unternehmen zur Einhaltung von Menschenrechten und Umweltschutz verpflichtet werden können.

Ganz zufrieden ist sie mit dem Entwurf noch nicht. "Für ein wirklich wirksames EU-Lieferkettengesetz muss Deutschland aber auf Verbesserungen bei der Haftung und beim Klimaschutz drängen", sagt Cornelia Heydenreich, Teamleiterin Unternehmensverantwortung bei Germanwatch.

Bei den Pflichten zum Schutz von Umwelt und Klima bleibe der Entwurf zu unkonkret. Unternehmen sollen dem Lieferkettengesetz zufolge einen Klimaschutzplan vorlegen, wie sie in Übereinstimmung mit dem Pariser Klimaschutzabkommen handeln.

"Die enthaltene Klimapflicht ist voller Unsicherheiten – so bleibt zum Beispiel unklar, ob die Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette in ihre Pläne miteinbeziehen müssen", bemängelt Heydenreich. Der Deutschen Umwelthilfe fehlen klare Sanktionen, wenn sich ein Unternehmen nicht an die Klimaschutzvorgaben hält.