Die Welt schrumpft weiter

Neuer Internet-Geschwindigkeitsrekord: 983 Mbit pro Sekunde

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Wissenschaftler von mehreren Forschungsinstituten in Europa und den USA haben im Rahmen des Forschungskonsortiums Internet2 - das "Internet der nächsten Generation" - einen neuen Rekord eingestellt. Sie konnten 6,7 Gigabytes in 58 Sekunden über eine Glasfaserverbindung 11.000 Kilometer weit übertragen. Das ist 3.500 Mal schneller als es mit einer gewöhnlichen Internet-Breitband-Verbindung möglich ist.

An dem Versuch waren Wissenschaftler vom Stanford Linear Accelerator Center, California Institute of Technology, Nationaal Instituut voor Kernfysica en Hoge-Energiefysica (NIKHEF) und von der Faculty of Science of Universiteit van Amsterdam beteiligt.

Die Datenmenge, die der von zwei DVDs entspricht, wurde bereits letzten November über das Netzwerk von Internet2 mit dem IPv4-Protokoll von Sunnyvale in Kalifornien über Chicago (Illinois) nach Genf und von dort nach Amsterdam mit einer durchachnittlichen Geschwindigkeit von 923 Mbit/s übertragen. Das entspricht 10.136,15 Terabit-Meter pro Sekunde für Single und Multiple Stream. Im Monat zuvor lag der Rekord für die Übertragung auf dem Landweg noch bei 4.933 Terabit-Meter pro Sekunde. In der IPv6-Kategorie liegt der Rekord bei 5.154 Terabit-Meter pro Sekunde für Single Stream, für Multiple Stream bei 39.81 Terabit-Meter pro Sekunde.

Durchschnittlich soll sich die Informationsmenge, die über das Internet übertragen werden kann, seit 1984 jedes Jahr verdoppelt haben. Mit der jetzt von den Wissenschaftlern erreichten Geschwindigkeit ließen sich zwei zweistündige Filme in einer Minute übertragen. Aber bis gewöhnliche Internetnutzer solche Geschwindigkeiten zu erschwinglichen nutzen können, wird noch eine Zeit vergehen. Die Wissenschaftler konnten zwar mit einer Effizienz von 93 Prozent die Daten übertragen, aber sie mussten dabei keine Bandbreite teilen und konnten teure Geräte von Cisco sowie die Netzwerkkapazitäten von TeraGrid, StarLight, SURFnet, NetherLight und Level 3 Communications nutzen. Die Computer waren allerdings Standard-PCs mit den Betriebssystemen Debian GNU/LINUX in Amsterdam and RedHat Linux in Kalifornien.

Zuerst werden die Wissenschaftler die neuen Übertragungsmöglichkeiten nutzen können. Gerade in der Teilchenphysik, aber auch in der Genforschung oder der Astronomie fallen bei Experimenten riesige Datenmengen an, die von Wissenschaftlergruppen an verschiedenen Orten analysiert werden und auf die sie zugreifen können müssen (Ein neues, schnelles Super-Internet). Allein die Datenbank des Stanford Linear Accelerator Center nimmt täglich um einen Terabyte zu.