Diesel: Das Ende ist nah

Seite 2: "Maria" auf "Irmas" Spuren?

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"Maria" wird in den nächsten Tagen unter anderem das bereits durch "Irma" reichlich verheerte Antigua und Barbuda treffen sowie Puerto Rico und die Dominikanische Republik. Kuba und das US-Festland haben nach bisherigem Stand nichts zu befürchten, aber die jeweils in Teilen bereits von "José" und "Irma" gebeutelten Bahamas liegen erneut in der Zugbahn.

Schwere Niederschläge und Windstärken von bis zu 260 Kilometer in der Stunde und bis zu sechs Meter hohe Wellen hätten schwere Zerstörungen angerichtet, schreibt die zu Spenden für den Wiederaufbau aufrufende Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba. In den meisten Provinzen sei die Strom- und Wasserversorgung unterbrochen.

Hurrikan Maria. Bild: NASA/NRL

Eine Woche später hatte Vietnam unter Taifun "Doksuri" schwer zu leiden. 100.000 Häuser seien dort zerstört worden, 300.000 Menschen hätten aus der betroffenen Region fliehen müssen, berichtet der US-Nachrichtensender MS NBC. Der kanadische Sender CTV schrieb am Sonntag von neun Toten, 112 Verletzten und 150.000 zerstörten Häusern. 528.000 Haushalte wären am Sonntag noch ohne Strom gewesen, Zahlen, die auch The Standard aus Hongkong zitiert.

Verdruckster Wahlkampf

Hierzulande plätschert derweil der Wahlkampf in seiner Schlussphase dahin, in diesem Jahr besonders lustlos. Das hat offensichtlich viel damit zu tun, dass sich die vermutlich ihre Koalition fortsetzenden großen Parteien vor den großen Fragen drücken. Weder wollen sie eine substanzielle Antwort auf die Krise der Europäischen Union und der Gemeinschaftswährung geben, noch wollen sie den überfälligen technologischen Wandel angehen.

Während China - immerhin der weltweit größte PKW-Markt - die Weichen Richtung Elektromotoren stellt, versuchen hiesige Politiker mit markigen Sprüchen jede Diskussion darüber, wie der Umstieg zu organisieren wäre, zu verteufeln. "Ein Verbot des Verbrennungsmotors legt die Axt an die Wurzel unseres Wohlstands", ließ Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer kürzlich das Wahlvolk wissen.

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel meint, noch lange nicht auf den Verbrennungsmotor verzichten zu können. Im typisch merkelschen Sowohl-als-auch umschifft sie jede konkrete Festlegung: "Der Übergang zu alternativen Antriebstechniken, ob Elektromotor oder Brennstoffzelle, muss mit aller Kraft angepackt werden. Dennoch werden wir noch lange Jahre nicht auf den Verbrennungsmotor verzichten können."

Von ihren nichteingehaltenen Klimaschutzversprechen - bis 2020 sollten die Emissionen um 40 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 reduziert sein, tatsächlich werden es wohl nur 30 Prozent werden - wissen wir bereits, was sie im Zweifelsfall unter "anpacken" versteht.