F-35 oder S-400: Ein amerikanisch-türkisch-russisches Rüstungsgerangel

Seite 4: Phase 4: F-35A LIGHTNING II und MIM-104E PATRIOT statt S-400 TRIUMF

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Während sich die NATO und die Sowjetunion bzw. Russland früher feindlich gegenüberstanden, kam es nach dem Ende des Kalten Krieges zunächst zu einer Annäherung. Es wurde der NATO-Russland-Rat zur gegenseitigen Konsultation gegründet. Amerikanische und westeuropäische Rüstungskonzerne belieferten die russischen Streitkräfte mit verschiedenen Waffensystemen, im Gegenzug erwarb die griechische Regierung im Jahr 2000 zwei Batterien mit jeweils vier Startfahrzeugen des russischen Flugabwehrraketensystems S-300PMU1 bzw. 90Sch6E1 (NATO-Code: SA-20 GARGOYLE), die auf Kreta stationiert wurden, nachdem die türkische Regierung gegen eine Dislozierung in Süd-Zypern protestiert hatte.

Als aber die türkische Regierung gleichzeitig in den USA das HighTech-Kampfflugzeug F-35A LIGHTNING II und in Russland das Flugabwehrraketensystem S-400 TRIUMF erwerben wollte, kam es zum Eklat. Zunächst versuchte die US-Regierung, noch einen Kauf der S-400 durch die Türkei verhindern, indem sich die US-Regierung am 18. Dezember 2018 endlich bereit zeigte, doch das eigene System MIM-104E PATRIOT PAC 3 - zusätzlich zur F-35A - an die Türken zu liefern. Die Rede war von 140 Flugkörpern: 80 Patriot MIM-104E Guidance Enhanced (GEM-T) und 60 PAC-3 Missile Segment Enhancement (MSE). (Allerdings ist die US-Regierung nicht bereit, den Türken intime Einblicke in die Software des Weapons Control Computer zu gewähren.

Aber dafür war es nun anscheinend zu spät, die Regierung in Ankara entschied sich für die S-400. Daraufhin weigerte sich die US-Regierung, die F-35A - wie ursprünglich vereinbart - an die Türkei auszuliefern.