Gasumlage: Große Schwierigkeiten im Gefolge

Seite 2: Keine Sozialverbände eingeladen

Als der Paragraf 26 im Bundestag zur Anhörung stand, waren übrigens keine Sozialverbände eingeladen. Das hätte wohl dazu geführt, dass die darauf hinweisen, wie viel Menschen es in Deutschland gibt, die – saldierte Preisanpassung her oder hin – überhaupt keinen Spielraum haben. Das muss man sich wirklich nicht antun.

Linkspartei und DGB schlagen unter anderem einen Energiepreisdeckel auf ein Grundkontingent vor. Heißt, ein festgelegtes Kontingent gibt es zu günstigen Preisen, Mehrverbrauch wird höher bepreist. Spanien und Portugal könnten zum Vorbild genommen werden.

Krise wäre gerade auch, wenn die Energieversorgung als öffentliche Daseinsvorsorge in der Hand von dem Gemeinwohl verpflichteten Unternehmen läge. Allerdings müsste ein Wirtschaftsminister dann nicht fast zeitgleich mit der nach oben angepassten Gewinnerwartung eines Energiekonzerns eine Gasumlage verkünden, die Menschen ohne Hinterland und Unterbau in große Schwierigkeiten bringen wird.

Kathrin Gerlof ist freie Autorin, Journalistin und Chefredakteurin der monatlich erscheinenden Wirtschaftszeitung OXI Wirtschaft anders denken.