GroKo: Licht und Schatten in der Energiepolitik
Seite 5: Mehr Windenergie
Und zu guter Letzt die gute Nachricht der Woche: Für den Ausbau der Windenergienutzung war 2017 ein gutes Jahr. Das zeigen die neusten Zahlen der World Wind Energy Association (WWEA).
Demnach kamen im letzten Jahr weltweit Anlagen mit einer Leistung von 52,5 GW hinzu. Gegenüber 2016 ist das ein leichtes Plus von etwas mehr als einem Gigawatt (GW). Die Windenergiebranche wächst also weiter, entwickelt sich aber zur Zeit nicht mehr so stürmisch wie die Solarindustrie. Dort stieg der Zubau zuletzt um etwa ein Fünftel auf voraussichtlich über 100 GW.
Mit den neuen Anlagen sind inzwischen knapp 540 GW Wind-Leistung installiert. Laut WWEA liefern diese etwa fünf Prozent der globalen Stromproduktion. Der Fachinformationsdienst IWR schätzt, dass 2017 erstmals über 1000 Milliarden Kilowattstunden mit Windkraftanlagen erzeugt wurden, was - grob gerechnet - dem doppelten des deutschen oder einem Sechstel des chinesischen Bedarfs entspräche.
Wie auch in der Solarenergie ist China auch bei der Windkraft der mit Abstand größte Markt. 2017 wurden dort Anlagen mit einer Leistung von 19 GW errichtet. Deren Netzintegration macht weiter Probleme, dazu demnächst mehr in einem Blogbeitrag. Nach China folgen die USA mit 6,8 GW an Neuinstallation in 2017, Deutschland (6,1 GW), Indien (4,6 GW), Großbritannien(3,3 GW), Brasilien (2 GW) und Frankreich (1,7 GW).
Trotz der leichten Zunahme der installierten Windenergie-Kapazitäten ist übrigen der in dieser Branche investierte Betrag im vergangenen Jahr um 12 Prozent zurück gegangen, berichtete letzten Monat da PV Magazine unter Berufung auf den Analyseservice der Nachrichtenagentur Bloomberg. Das ist ein deutlicher Hinweis auf die Kostenreduktion.
In der Solarbranche nahmen die Investitionen im gleichen Zeitraum etwas zu, allerdings um lediglich drei Prozent. Der Zuwachs an installierter Leistung betrug hingegen rund 20 Prozent.
Mit anderen Worten: Die erneuerbaren Energieträger verbilligen sich weiter. Vielleicht sollte sich also die nächste Bundesregierung - wer auch immer sie stellen wird - ein wenig mehr auf deren Ausbau und eine Überwindung der Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten konzentrieren, statt im Irak potenziell verfeindete Lager - die kurdischen Peschmergas und die Regierungstruppen - militärisch auszurüsten und auszubilden, um in der wichtigen Ölförderregion einen Fuß in die Tür zu bekommen.