Seite 6: HIP Happening

Während die menschlichen Denkprozesse sich in der Hitze spürbar verlangsamen, machen die bis zu 60 Grad Celsius hitzegeprüften Rechner nicht schlapp. "Trinkt 2,5 Liter am Tag und bleibt im Schatten", so der Ratschlag des Roten Kreuzes, der über Lautsprecher und Internet verbreitet wird. Da jedes Zelt ans Strom- und Datennetz angeschlossen ist, können sich die Camper vom heimischen Zelt aus über den neuesten Klatsch, wichtige Treffen und Workshops informieren.

Alte 386er Textterminals stehen neben modernsten Laptops mit Ethernet-Karten und Pentium-Rechnern auf Gartentischen und Plastikstühlen oder gar auf dem Gras. Vor manchen Zelten stapeln sich die Ersatzmonitore, fünf Terminals pro Mann sind keine Seltenheit.

Frauen sind hier eher eine Ausnahme, und meist haben sie eine andere Sicht der Dinge. Christine ist mit Laptop und Digitalkamera unterwegs, um die Atmosphäre einzufangen: "Hier zu sein und über HIP zu schreiben ist der eigentliche Inhalt von HIP. Es ist ein Medienereignis." Spricht's und schreibt weiter in ihrem Internet-Tagebuch. Tatsächlich besuchen an die hundert Journalisten aus den Print-, TV-, Radio- und Onlinemedien den abgelegenen Campingplatz. Vor allem Lisa Napoli von der New York Times fällt mir ihrer schicken, brandneuen Digitalkamera auf. Bereits einen Tag vor Eröffnung angereist, verfolgt sie die Hacker-Promis auf Schritt und Tritt. Ihr stimmungsvoller Beitrag ist auch der erste, der bereits am Samstag kurz nach der Eröffnungsfeierlichkeit Online ist.