Kriegsdebakel und viel Geld: Die geheime Agenda hinter der gescheiterten US-Außenpolitik

Seite 2: Je mehr Kriege, desto lukrativer das Geschäft

Die wichtigsten außenpolitischen Entscheidungsträger leiten den Betrieb von 800 US-Militärbasen in Übersee, schließen Militärverträge im Wert von Hunderten Milliarden US-Dollar ab und führen die Kriege, in denen diese Ausrüstung eingesetzt wird. Je mehr Kriege, desto lukrativer das Geschäft.

In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Privatisierung der Außenpolitik durch die Privatisierung des Kriegsgeschäfts selbst noch erheblich verstärkt, indem immer mehr "militärische" Kernfunktionen an Waffenhersteller und Auftragnehmer wie Halliburton, Booz Allen Hamilton und Caci vergeben wurden.

Zusätzlich zu den Hunderten Milliarden Dollar an Militäraufträgen gibt es wichtige wirtschaftliche Spillover-Effekte, die von Militär- und CIA-Operationen ausgehen.

CIA-Operationen zum Sturz von Regierungen

Mit Militärbasen in 80 Ländern der Welt und CIA-Operationen in vielen weiteren Ländern spielen die USA eine wichtige, wenn auch meist verdeckte Rolle dabei, wer in diesen Ländern regiert und damit die Politik bestimmt, die über lukrative Geschäfte mit Mineralien, Kohlenwasserstoffen, Pipelines, Acker- und Forstland entscheidet.

Seit 1947 haben die USA mindestens 80 Regierungen gestürzt, in der Regel durch die CIA, indem sie Staatsstreiche, Attentate, Aufstände, zivile Unruhen, Wahlmanipulationen, Wirtschaftssanktionen und offene Kriege provozierten.

Eine hervorragende Studie über die US-Regimewechsel-Operationen von 1947 bis 1989 findet sich in dem Buch von Lindsey O'Rourkes mit dem Titel "Covert Regime Change" aus dem Jahr 2018.

Auch Ideologen wichtig

Neben den Vertretern von Geschäftsinteressen gibt es natürlich auch Ideologen, die wirklich glauben, dass die USA das Recht haben, die Welt zu beherrschen. Die stets kriegstreiberische Kagan-Familie ist der bekannteste Fall, obwohl auch ihre finanziellen Interessen eng mit denen der Kriegsindustrie verflochten sind.

Der Punkt mit der Ideologie ist folgender: Die Ideologen haben sich bei fast jeder Gelegenheit geirrt und hätten ihre Kanzeln der Tyrannei in Washington längst schließen müssen, wenn sie nicht als Kriegstreiber für die Rüstungsindustrie so nützlich gewesen wären. Wissentlich oder unwissentlich sind sie bezahlte Angestellte des militärisch-industriellen Komplexes.

Es gibt jedoch eine anhaltende Unannehmlichkeit in diesem ständigen Geschäftsbetrug. Theoretisch wird die US-Außenpolitik im Interesse des US-amerikanischen Volkes betrieben, obwohl in Wirklichkeit das Gegenteil der Fall ist.

Ein ähnlicher Widerspruch besteht natürlich bei dem überteuerten Gesundheitssystem, aber auch bei den staatlichen Rettungsaktionen für die Wall Street, den Vergünstigungen für die Ölindustrie und anderen Betrügereien.

Das US-amerikanische Volk unterstützt diese Machenschaften der US-Außenpolitik nur selten, wenn es gelegentlich die Wahrheit erfährt. Amerikas Kriege werden nicht auf Wunsch des Volkes geführt, sondern durch Entscheidungen von oben. Es bedarf besonderer Maßnahmen, um das Volk von der Entscheidungsfindung fernzuhalten.

Unaufhörliche Orwell'sche Propaganda

Die erste und wichtigste dieser Maßnahmen ist die unablässige Propaganda, der die Menschen ausgesetzt sind. George Orwell hat dies in seinem Buch "1984" auf den Punkt gebracht, als "die Partei" plötzlich und ohne ein Wort der Erklärung den ausländischen Feind von Eurasien nach Ostasien verlegte.

Die USA tun im Wesentlichen dasselbe.

Wer ist der größte Feind der Vereinigten Staaten? Wählen Sie: Je nach Jahreszeit waren es Saddam Hussein, die Taliban, Hugo Chávez, Baschar al-Assad, ISIS, al Quaida, Gaddafi, Wladimir Putin oder die Hamas. Sie alle haben in der US-Propaganda die Rolle eines "Hitlers" gespielt.

Der Pressesprecher des Weißen Hauses, John Kirby, verbreitet diese Propaganda jedes Mal mit einem Lächeln im Gesicht und signalisiert damit, dass auch er weiß, dass das, was er sagt, zwar lächerlich ist, aber für manche auch unterhaltsam.

Die Propaganda wird von den Washingtoner Denkfabriken verstärkt, die von den Spenden der militärischen Auftragnehmer und gelegentlich ausländischer Regierungen leben, die an den Betrugsoperationen der USA beteiligt sind. Denken Sie an den Atlantic Council, Csis und natürlich das allseits beliebte Institute for the Study of War, das von den großen Rüstungsunternehmen unterstützt wird.

Die wahren Kosten verschleiern

Die zweite Maßnahme besteht in der Verschleierung der wahren Kosten von Auslandseinsätzen.

In den 1960er-Jahren beging die US-Regierung den großen Fehler, die Kosten des militärisch-industriellen Komplexes auf die US-Bevölkerung abzuwälzen, indem sie junge Menschen in den Vietnamkrieg schickte und die Steuern erhöhte, um den Krieg zu finanzieren. In der Öffentlichkeit regte sich Widerstand.

Seit den 1970er-Jahren ging die Regierung jedoch wesentlich klüger vor. Sie schaffte die Wehrpflicht ab und machte aus dem Militärdienst eine bezahlte Arbeit statt eines öffentlichen Dienstes. Unterstützt wurde sie dabei durch die Ausgaben des Pentagons für die Rekrutierung von Soldaten aus unteren sozialen Schichten.

Die Regierung verabschiedete sich auch von der Idee, dass alle Staatsausgaben durch Steuern finanziert werden sollten, und deckte stattdessen den Militärhaushalt durch eine Defizitfinanzierung, die ihn vor dem Widerstand der Bevölkerung schützte, der entstanden wäre, wenn das Militär weiterhin durch Steuern finanziert worden wäre.

Die US-Regierung hat auch Klientelstaaten wie die Ukraine dazu gebracht, Amerikas Kriege mit eigenen Soldaten zu führen, damit keine amerikanischen Leichensäcke die US-Propagandamaschinerie stören.

Unnötig zu erwähnen, dass US-Kriegsherren wie Sullivan, Blinken, Nuland, Schumer und McConnell tausende Kilometer von der Front entfernt sind. Das Sterben wird den Ukrainern überlassen.

Senator Richard Blumenthal (Demokraten) verteidigte die US-Militärhilfe für die Ukraine als gut angelegtes Geld, weil sie "ohne einen einzigen verletzten oder toten amerikanischen Soldaten" auskomme, ohne dass es dem guten Senator in den Sinn gekommen wäre, auch das Leben der Ukrainerinnen und Ukrainer zu schonen, die zu Hunderttausenden in einem von den USA provozierten Krieg für die Nato-Osterweiterung gestorben sind.

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