Kupfereinsatz im Ökolandbau, Bäume statt Permafrost und Atomkraftwerke als Zukunftsinvestition?

Seite 3: Atomkraftwerke als Zukunftsinvestition?

Den Artikel "Billige Atomkraft? Wie Frankreichs EDF mit Rekordverlust umgeht" von Ralf Streck kommentiert ein User:

(…) Deutschland ist ein abschreckendes Beispiel wie man es nicht machen sollte. In Deutschland geben wir bis 2038 über 560 Mrd.€ für das EEG aus und bekommen gerade mal 250TWh, und das auch nur solange das EEG gezahlt wird. Nach auslaufen des EEG werden wie Windräder abgerissen und fallen aus er Stromerzeugung und die gesamt Produktion fällt. Frankreich geht auch nicht diesen Weg, sondern baut Kernkraftwerke, denn da sind die 370Mrd.€ deutlich besser angelegt als in Super teure Windräder und PV-Anlagen mit saisonalen Stromspeicher! (...)

Die EEG-Umlage ist seit dem 1. Januar 2023 abgeschafft. Bereits zum 1. Juli 2022 war sie vorzeitig auf null gesenkt worden. Woher die Summe von 560 Milliarden Euro bis 2038 stammt, die an dieser Stelle behauptet wird, erschließt sich nicht. Auch über den Ursprung der Zahl 250 TWh lässt sich nur spekulieren.

Laut Daten der Bundesnetzagentur lag im Jahr 2022 die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien bei 233,9 TWh, das entsprach einem Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch von 48,3 Prozent.

Die EEG-Umlage war im Jahr 2000 ins Leben gerufen worden, um Investitionen in erneuerbare Energien anzuregen. Über die Umlage wurde die Differenz zwischen der garantierten Einspeisevergütung und den tatsächlich an der Strombörse erzielten Strompreisen ausgeglichen.

Die Umlage musste von den Stromkund:innen über den Strompreis bezahlt werden, allerdings waren zahlreiche Großkunden und stromintensive Betriebe davon ausgenommen. Zuletzt häufen sich auf dem EEG-Konto jedoch Überschüsse an, da die erzielten Strompreise derzeit höher sind als die Auszahlungen an die Anlagenbetreiber.

Die gesetzliche Vergütung nach dem EEG hat eine Laufzeit von 20 Jahren. Deswegen müssen die Anlagen nach 20 Jahren nicht notwendigerweise abgebaut werden. Das wäre vielmehr davon abhängig, ob sie noch funktionstüchtig und wirtschaftlich sind.

Für Anlagen, die ab 2021 aus dem EEG gefallen sind, kann möglicherweise eine Anschlussförderung in Anspruch genommen werden. Auch eine Direktvermarktung kann sich aber in Zeiten gestiegener Strompreise lohnen.

Doch selbst wenn Erneuerbare-Energien-Anlagen nach 20 bis 30 Jahren das Ende ihrer Lebensdauer erreichen, so ist auch die Lebensdauer von im Bau wesentlich teureren Atomkraftwerken begrenzt.

Bislang wurde von einer Laufzeit von 40 Jahren ausgegangen, in Frankreich wird diese sukzessive immer weiter verlängert, was aber mit wachsenden Risiken und immer häufigeren Zeiten des Stillstands der überalterten Reaktoren einhergeht.

Eine haltbare Investition für die Ewigkeit sind sie mitnichten. Vielmehr kommen nach Ende des Betriebs "Ewigkeitskosten" für die Lagerung des strahlenden Mülls hinzu. Wirtschaftlich lohnend ist schon allein der Bau von AKW nicht.

Nach einer Analyse des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) wurden zwischen 1951 und 2017 674 Atomreaktoren gebaut, aber keiner davon unter wettbewerblichen Bedingungen.

"Die betriebswirtschaftliche Investitionsrechnung bestätigt den Befund: Eine Investition in einen neues, exemplarisches AKW mit 1000 MW elektrischer Leistung führt durchschnittlich zu Verlusten knapp fünf Milliarden Euro", so das Fazit des DIW.