Männer lieben Online-Porno, Frauen ein wenig eher den Cybersex

Eine Befragung von US-Studenten bietet wenig Neues

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Nach einer Befragung von amerikanischen Studenten stellte sich heraus, dass die männlichen Studenten im Internet viel mehr als die Frauen nach Pornos suchen. Auch nicht sonderlich neu mag sein, dass Frauen ein wenig mehr Cybersex mit einem Online-Partner haben.

Patricia Goodson (Texas A&M University), Deborah McCormick (Northern Arizona University) und Alexandra Evans (School of Public Health, The University of Texas) legten 506 Studenten einer Universität in Texas einen Fragebogen vor, bei dem es darum ging, ob sie im Internet nach Sex suchen und warum sie dies machen. Die meisten der Studenten waren relativ frische Internetnutzer, überdies nutzten sie es nur unregelmäßig. Möglicherweise nehmen sie sich da ja ein Vorbild am Texaner George W. Bush, der sich Emails aus Sicherheitsgründen enthalten will und dann vielleicht höchstens heimlich im Internet surft.

Die Autorinnen sagen, dass trotz der großen Internetverbreitung noch wenig über die Verhaltensweisen und Einstellungen der Menschen bekannt sei, wenn sie nach sexuell expliziten Inhalten im Netz suchen. Aber so ganz Überraschendes können wir aus den Ergebnissen nicht ziehen, die sich in "Searching for Sexually Explicit Materials on the Internet: An Exploratory Study of College Students’ Behavior and Attitudes" (Archives of Sexual Behavior 30 (2):101-118, April 2001) veröffentlicht haben.

43,5 Prozent der Befragten räumten ein, dass sie "manchmal" nach sexuellen Inhalten im Internet suchen. Mit 56 Prozent überwiegen hier die Männer die Frauen (35 Prozent), zumindest was das zugeben anbelangt. Aber natürlich geschieht das auch bei den Männern eher mal zufällig, denn nur 2,9 Prozent aller Befragten gaben an, häufig nach derlei Schmuddelkram zu suchen. Wie es sich für Studenten so gehört, werden sie hingen vornehmlich durch "Neugier nach Sex" angetrieben. Nur eine Minderheit von 19 Prozent will sich sexuell erregen. 13 Prozent meinten, dass sie durch derartiges Surfen irgendwie ihr "Sexuelleben" mit ihren PartnerInnen verbessern wollen.

Bei Chat-Gruppen, in denen es um Sex geht, scheinen sich die Studenten eher zurückzuhalten und zu lauschen, was andere berichten zu haben, oder zu gucken, wie andere sich anmachen. Fast 26 Prozent bleiben passiv, an die 13 Prozent mischen sich ein. Frauen werden häufiger als Männer im Internet sexuell belästigt. Masturbiert haben, während sie im Internet waren, schon einmal 15 Prozent der befragten, 12 Prozent hatten schon einmal Cybersex mit einem Online-Partner, was immer das genauer sein mag. Männer neigen ein weniger stärker zum Masturbieren, Frauen haben mit 5,3 Prozent ein wenig mehr Cybersex als Männer (3,1 Prozent). Da ist allerdings die Zahl nicht besonders hoch, dafür berichten 8 der insgesamt 23 Studenten, die schon einmal Cybersex hatten, dass sie dabei Alkohol getrunken hatten, und drei, dass sie Drogen genommen hatten.

Immerhin räumen die Wissenschaftlerinnen ein, dass die Ergebnisse der Befragung nicht repräsentativ für College-Studenten oder überhaupt für Internetbenutzer sind. Wichtig aber wäre, den Fragen weiter nachzugehen.