Medien-Profis auf verzweifelter Suche nach dem falschen Feind
Seite 3: Blindstelle III: Briefkästen für die superreichen Kunden in Delaware: Gibt's nicht
- Medien-Profis auf verzweifelter Suche nach dem falschen Feind
- Einziger Geldwäscher mit Name und Foto: russischer Oligarch und seine Villa am Tegernsee
- Blindstelle III: Briefkästen für die superreichen Kunden in Delaware: Gibt's nicht
- Die FAZ kann es auch: BlackRock & Co. gibt’s gar nicht
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Die Geschichte ist aber damit noch nicht zu Ende. Die 7,29 Prozent der Aktien von BlackRock in Vonovia stellen beim gegenwärtigen Börsenstand einen Wert von etwa 1,3 Milliarden Euro dar.
Sie sind auf die eigentlich "wirtschaftlich Berechtigten" verteilt, das sind 199 Personen (reale oder fiktive, das lassen wir jetzt mal beiseite). Sie haben BlackRock ihr Kapital zur möglichst hohen Vermehrung anvertraut und werden von BlackRock im Unternehmen vertreten.
BlackRock sorgt mit den anderen Großaktionären wie Norges, Vanguard, Fideliy dafür, dass Vonovia die Mieten und Nebenkosten erhöht und die Einkommen der Handwerker und Hausmeister senkt. Die so entstehenden Gewinne überweist BlackRock, nach Abzug einer Gebühr, an die 199 Personen, beziehungsweise, genauer gesagt, an die für sie eingerichteten 199 Briefkastenfirmen.
Und diese Briefkastenfirmen heißen BlackRock Holdco 2, BlackRock Holdco 3, BlackRock Holdco 4 undsoweiter. Sie haben ihren Sitz wie BlackRock selbst ebenfalls im Biden-BlackRock-Staat Delaware.
Sie alle kommen im WAMS-Bericht nicht vor. Der wollte doch endlich aufklären: Wem gehören die Wohnungen in Deutschlands Städten?
Blindstelle IV: Briefkästen auf Cayman Islands – gibt's nicht?!
Aber weiter: Dann sind die von WAMS genannten "Goldgräber, Geldwäscher und anonymen Abzocker" in weiteren anonymisierten Briefkastenkonstrukten versteckt, sie heißen etwa BlackRock Cayman West Bay IV, BlackRock Cayman West Bay Finco, BlackRock Cayman 1 und so weiter. Das sind 30 solcher Konstrukte.
Bis 2002 waren die Cayman Islands aus kolonialer Vergangenheit eine britische Kronkolonie und unterstanden der seligen britischen Queen, die über die Inselgeheimnisse ihre schützende lukrative Hand hielt. Als beschönigend nun sogenanntes britisches "Überseegebiet" dienen die Cayman Islands weiter den anonymisierten Superreichen, die von BlackRock & Co. bedient werden.
Und wieder: Sie alle kommen im WAMS-Bericht nicht vor.
Blindstelle V: BlackRock-Briefkästen in Jersey, Singapur, Irland – gibt's nicht?!
Aber weiter: Dann finden sich in weiteren Finanzoasen weitere Briefkästen. Sie heißen etwa BlackRock Jersey International Holdings, BlackRock Singapore Holdco Pte., BlackRock Asset Management Canada, BlackRock Investment Management Australia, BlackRock Investment Management Holdings Ireland, und auch noch ein paar wenige verstreute wie BlackRock Luxembourg S.a.r.l. und BlackRock Netherlands B.V.
Ergebnis also: Alle heute im US-geführten Westen wichtigen Finanzoasen, die von den führenden Immobilien-Eigentümern wie BlackRock in Deutschland genutzt werden – sie werden im 6 Zeitungsseiten langen WAMS-Bericht mit keiner Silbe erwähnt.
So bleibt die mit aufwendiger "Aufklärung" und Oligarchen-"Enthüllung" aufgeklärte Leserschaft so unaufgeklärt wie vorher, mehrheitlich wohl akademisch Gebildete. Sie dürfen aber das "Gefühl" haben, jetzt endlich mal aufgeklärt zu sein über die "Goldgräber, Geldwäscher und anonymisierten Abzocker", die in Deutschlands Städten ihr Unwesen treiben.