Russlandhasserin Nuland steigt zur stellvertretenden US-Außenministerin auf

Seite 2: Ihr Ukraine-Motto: Verschwören, Bestrafen, Eskalieren

Wie ich bereits an anderer Stelle erwähnt habe, sprach sich Nuland auch gegen eine "leistungslose Verlängerung des Neuen Start-Abkommens" aus – des einzigen verbleibenden Abkommens, das die Atomwaffenbestände Washingtons und Moskaus begrenzt -, als das Abkommen 2021 auslaufen sollte.

Seit sie unter Präsident Joe Biden ins Außenministerium zurückgekehrt ist, hat sie wenig Interesse an "Moderation" gezeigt. In einem Interview Anfang des Jahres nannte Nuland Putin einen "Autokraten des 19. Jahrhunderts". Sie rechtfertigte zudem die ukrainischen Angriffe auf die Krim, deren Zugehörigkeit zu Russland Moskau als rote Linie ansieht.

Wenn wir [Putin] nicht besiegen, wird jeder andere Autokrat auf diesem Planeten versuchen, Teile von Ländern an sich zu reißen und die Ordnung zu destabilisieren, die uns jahrzehntelang Sicherheit und Wohlstand gebracht hat,

… argumentierte sie.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Nuland 1) mutmaßlich in eine Verschwörung zum Sturz des ukrainischen Präsidenten verwickelt gewesen ist, 2) definitiv hinter einem strengen Sanktionsregime gegen russische Regierungsvertreter steht und 3) seither nie von ihrer extremen Hardliner-Haltung abgelassen hat.

Da sich die Spannungen zwischen den USA und Russland auf dem höchsten Stand seit Jahrzehnten befinden, dürfte es kaum Zweifel daran geben, wie ihre Ernennung in Moskau aufgenommen wird.

Natürlich gibt es auch in gewissem Sinn Grund zur Hoffnung. In der Erklärung, in der Shermans Rücktritt angekündigt wurde, gab die Biden-Regierung keinen eindeutigen Hinweis darauf, ob Nuland formell das Amt des stellvertretenden Außenministers übernehmen wird.

Biden hat Victoria Nuland gebeten, als stellvertretende Außenministerin zu fungieren, bis unser nächster stellvertretender Außenminister bestätigt ist,

… heißt es in der Erklärung. Das lässt vermuten, dass es interne Widerstände gegen ihre Nominierung gibt oder die Regierung eine andere Person im Sinn hat.

Im Moment können wir nur abwarten und beobachten, wie Kiew mit seiner zermürbenden Gegenoffensive im Osten um die Rückeroberung von Gebieten kämpft. "In einem Monat sind wir nur anderthalb Kilometer vorangekommen", sagte ein ukrainischer Sanitäter der Kyiv Post.

Wir kommen zentimeterweise voran, aber ich glaube nicht, dass es all die menschlichen Ressourcen und das Material wert ist, das wir aufgewendet haben.

Der Artikel erscheint in Kooperation mit dem US-Medium Responsible Statecraft. Sie finden das englische Original hier. Übersetzung: David Goeßmann.