Signal an Erdogan: USA kippen Waffenembargo für Zypern

Seite 2: Zypern, die Nato und Ankara: Historisch komplexe Situation

Die Insel Zypern ist seit einem von den griechischen Diktatoren am 15. Juli 1974 initiierten Militärputsch und dem anschließenden militärischen Eingreifen der Türkei (19. Juli 1974) geteilt. Die Türkei, neben Griechenland und dem Vereinigten Königreich Garantiemacht der Inselrepublik, hält seit 1974 rund 38 Prozent der Insel besetzt.

Der türkisch besetzte Nordteil bildet die international nicht anerkannte "Türkische Republik Nordzypern. Das Gebiet gehört de jure zur Europäischen Union. Die angestammten Bürger haben ein Anrecht auf Pässe der Republik Zypern und damit Zugang zur EU.

Indes betrachtet die Türkei den besetzten Norden der Insel als Teil des eigenen Staatsgebietes. Seit 1974 sind alle Versuche zur Wiedervereinigung der Insel gescheitert. Ein Inselweites Referendum zu einem Einigungsplan der UNO unter beiden Bevölkerungsgruppen scheiterte 2004.

Die griechischsprachige Bevölkerungsgruppe sah sich durch den sogenannten Annan-Plan benachteiligt (http://ikee.lib.auth.gr/record/132689). Die türkische Seite, auf der dem Plan mehrheitlich zugestimmt wurde, wurde durch die Ablehnung der anderen Seite nicht überrascht (https://www.deutschlandfunk.de/ausgang-des-zypern-referendums-nicht-ueberraschend-100.html).

Die Griechen sehen die USA im Konflikt in einer besonderen Verantwortung. Schließlich werden sie für den Auslöser der Teilung – die Obristendiktatur in Athen (1967-1974) – unmittelbar verantwortlich gemacht.

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