Steigende Spritpreise: So tief müssen Autofahrer in die Tasche greifen
Nicht nur der CO2-Preis lässt Spritkosten steigen. ADAC rät zum Preisvergleich vor dem Tanken. Wie Sie dabei am besten vorgehen.
Die neuesten Zahlen des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC) deuten auf eine Trendwende bei den Kraftstoffpreisen in Deutschland hin: Im Oktober 2024 mussten Verbraucher für einen Liter Super E10 durchschnittlich 1,672 Euro bezahlen.
Dies bedeutet im Vergleich zum Vormonat September eine Preissteigerung von 2,2 Cent. Diesel verzeichnete einen noch stärkeren Anstieg und kostete im Mittel 1,571 Euro pro Liter, was einer Preissteigerung von 2,7 Cent entspricht. Diese Entwicklung folgt auf einen Zeitraum, in dem die Preise rückläufig waren.
Lesen Sie auch:
Spritpreis: Was tun gegen Abzocke der Ölkonzerne
Die günstigsten Tage fielen demnach auf Anfang Oktober, wobei der Monatserste die niedrigsten Preise des gesamten Jahres 2024 aufwies: Super E10 für 1,631 Euro und Diesel für 1,529 Euro pro Liter. Das Monatsmaximum wurde am 14. Oktober erreicht, mit Preisen, die für Super E10 auf 1,687 Euro und für Diesel auf 1,589 Euro pro Liter kletterten.
Rohölpreis ist wesentlicher Kostentreiber
Die Gründe für diesen Preisanstieg sind vielschichtig. Ein wesentlicher Faktor ist die Entwicklung des Rohölpreises, der im Oktober zeitweise die Marke von 80 US-Dollar pro Barrel überschritt – im Vergleich zu unter 70 US-Dollar im September.
Zusätzlich spielte der schwächere Euro gegenüber dem US-Dollar eine Rolle, der Importe verteuert und so zu höheren Kraftstoffpreisen beiträgt. Die gestiegene Nachfrage nach Heizöl, die saisonbedingt ist, trägt insbesondere zur Preiserhöhung bei Diesel bei.
Um Einsparungen zu erzielen, rät der ADAC den Autofahrerinnen und Autofahrern, die Preise vor dem Tanken zu vergleichen, etwa mithilfe der "ADAC Drive" App, die die Preise an über 14.000 Tankstellen in Deutschland auflistet. Besonders abends sind die Spritpreise günstiger als morgens.
CO2-Preis wirkt sich auf Spritkosten aus
Die steigenden Spritpreise werden zusätzlich durch die Anhebung des nationalen CO2-Preises beeinflusst. Seit dem 1. Januar 2024 liegt der CO2-Preis bei 45 Euro pro ausgestoßener Tonne Kohlendioxid, was eine Erhöhung um 15 Euro gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Dies führt zu einer Preissteigerung für Benzin um rund 4,3 Cent und für Diesel um rund 4,7 Cent pro Liter.
Die unerwartete Erhöhung resultiert aus einer Haushaltskrise der Bundesregierung und dem Bedarf, ein Finanzloch von etwa 17 Milliarden Euro zu schließen.
Die CO2-Bepreisung, die seit 2021 schrittweise eingeführt wurde, soll den Ausstoß von Treibhausgasen senken und Deutschland dabei unterstützen, seine Klimaziele zu erreichen. Die Einnahmen aus der CO2-Abgabe sind zweckgebunden und fließen in den Klima- und Transformationsfonds, der Projekte im Bereich Klimaschutz finanziert.
Warum der CO2-Preis keine Steuer ist
Allerdings ist die CO2-Bepreisung nicht mit einer Steuer gleichzusetzen ist. Während Steuern ohne spezifische Gegenleistung in den allgemeinen Haushalt einfließen, sind die Einnahmen aus der CO2-Abgabe für bestimmte Zwecke vorgesehen.
Um die finanzielle Belastung der Autofahrer abzufedern, hat die Bundesregierung die Pendlerpauschale erhöht, die nun 38 Cent ab dem 21. Entfernungskilometer beträgt. Auch die Kfz-Steuer ist seit 2021 enger an den CO2-Ausstoß gekoppelt, um den Kauf klimafreundlicherer Autos zu fördern.
Diese Maßnahmen sind Teil der Ampel-Koalitionsvertrag erwähnten Bestrebung, Deutschland bis 2045 klimaneutral zu gestalten.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Buchempfehlung (Amazon Affiliates) geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Amazon Affiliates) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.