Terror oder Technik? DHL-Absturz bei Vilnius heute Früh wirft Fragen auf
Ein DHL-Frachtflugzeug ist nahe Vilnius abgestürzt. Bei dem Unglück starb mindestens ein Mensch, drei weitere wurden verletzt. Warum Sicherheitsexperten alarmiert sind.
Ein Frachtflugzeug, das im Auftrag von DHL in Leipzig gestartet war, ist am frühen Montagmorgen kurz vor dem Flughafen von Vilnius abgestürzt. Dabei gab es mindestens ein Todesopfer. Die Ermittler untersuchen verschiedene Szenarien, einschließlich eines möglichen Terroranschlags.
Unklare Ursache des Absturzes
Nach Angaben des litauischen Polizeichefs Arunas Paulauskas könnte der Absturz auf einen technischen Fehler oder menschliches Versagen zurückzuführen sein. Allerdings schloss er auch die Möglichkeit eines Terroranschlags nicht aus.
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"Dies ist eine der Versionen des Absturzes, die untersucht und überprüft werden müssen. Es liegt noch viel Arbeit vor uns", sagte Paulauskas während einer Pressekonferenz. Die Besichtigung des Tatorts, die Beweisaufnahme und die Sammlung von Informationen und Objekten könne eine ganze Woche dauern.
Bei dem Unglück kamen mindestens eine Person ums Leben, drei weitere wurden verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Das Flugzeug stürzte laut Berichten nicht direkt auf ein Wohnhaus, sondern auf dessen Hof. Alle Bewohner des Hauses blieben unverletzt, 12 Personen wurden evakuiert.
Terrorismus im Fokus
In Anbetracht der jüngsten Warnungen deutscher Sicherheitsbehörden vor "unkonventionellen Brandsätzen", die von Unbekannten über Frachtdienstleister verschickt werden, rückt auch das Thema Terrorismus in den Fokus der Ermittlungen.
Bereits im Juli soll im DHL-Logistikzentrum Leipzig ein aus dem Baltikum verschicktes Paket mit einem Brandsatz Feuer gefangen und einen gesamten Frachtcontainer in Brand gesetzt haben.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) und das Bundeskriminalamt (BKA) hatten daraufhin Warnhinweise an Unternehmen aus der Luftfahrt- und Logistikbranche verschickt.
Auch wenn in der Warnmeldung von BfV und BKA Russland nicht explizit genannt wurde, schließen Sicherheitskreise einen Zusammenhang mit zunehmenden Fällen russischer Sabotage in Deutschland nicht aus.
DHL reagiert auf Sicherheitsbedenken
Als Reaktion auf die laufenden Ermittlungen und die Vorfälle mit Frachtsendungen hat DHL die Sicherheitsmaßnahmen erhöht. Eine Konzernsprecherin teilte mit, dass DHL Express in allen europäischen Ländern Maßnahmen ergriffen habe, um sein Netzwerk, seine Mitarbeitenden und Einrichtungen sowie die Sendungen seiner Kunden zu schützen.
Während die Ermittlungen zum Absturz des DHL-Frachtflugzeugs in Litauen weitergehen, bleibt die tatsächliche Ursache des Unglücks unklar. Die Möglichkeit eines Terroranschlags als Grund für das Unglück kann jedoch nicht von der Hand gewiesen werden.
In einer Zeit, in der die Bedrohung durch Terrorismus und Sabotageakte weiterhin präsent ist, sind erhöhte Sicherheitsmaßnahmen und Wachsamkeit von entscheidender Bedeutung, um die Sicherheit von Frachtflügen und Flugpassagieren zu gewährleisten.