Trump: "Ein weiterer sehr kranker Mensch"

Älteres Foto des Täters. Bild: Texas Department of Public Safety

Der Amokfahrer in Texas hatte Stunden vor seiner Tat seinen Job verloren

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Am Samstag hatte der 37-jährige Seth A. Ator in Westtexas 5 Menschen getötet und 21 verletzt, als er mit einem Sturmgewehr AR-15 aus seinem Fahrzeug und später aus einem Lieferwagen der Post wahllos auf Polizisten, Passanten und andere Autofahrer schoss. Auslöser war, dass er von einem Polizeiwagen aufgehalten wurde, weil er beim Abbiegen nicht geblinkt hatte. Das war Anlass, auf die beiden Polizisten zu feuern und dann auf eine Tötungsfahrt über 30 km von Midland nach Odessa zu gehen, wo er vor einem Kino von der Polizei eingekesselt und erschossen wurde. Ob die Waffe legal in seinem Besitz war, ist noch nicht klar (Schon wieder tötete und verletzte ein Mann in Texas wahllos Menschen).

Wie sich herausstellte, hatte der Mann am Vormittag vor der Amokfahrt seinen Job bei einem Fuhrunternehmen verloren. Ob das Ursache für seinen tödlichen Wutausbruch war, der nur einen Auslöser brauchte, ist unbekannt. Der Mann war wegen Hausfriedensbruch und Widerstand gegen die Staatsgewalt vorbestraft, was allerdings 2001 geschah. Nach der Tat für die Polizei zu seinem von der Hauptstraße abgelegen liegendem Haus in der Nähe von Odessa und durchsuchte es. Es ist eine schäbige Wellblechhütte, auf die ein selbstgemachter Turmraum gesetzt wurde, aus dem er geschossen haben soll. Umgeben ist das Haus von zahlreichen Ölpumpen, zwischen denen Wohnwagen und andere stehen, in denen Menschen wohnten. Eine trostlose Gegend.

Eine Nachbarin berichtete, der Mann soll des öfteren geschossen und auch einmal mit einem Gewehr an ihre Tür geklopft haben, um sich zu beschweren. Sie beschrieb ihn als "loner", als Mensch, der alleine lebte und für sich blieb. Verwandte konnten bislang nicht gefunden werden, der Highschool-Absolvent war auch online ein "loner", offenbar hatte er kaum Spuren im Internet hinterlassen. Um sein Haus sind rote Fähnchen in den Boden gesteckt. Die Nachbarin sagte, angeblich wollte er damit markieren, wohin er schießt.

Einen Tag nach der Amokfahrt traten in Texas, das sowieso lockere Schusswaffengesetze hat, 10 Gesetze mit weiteren Lockerungen in Kraft, beispielsweise können Besitzer von Wohnungen und Häusern ihren Mietern nicht mehr verbieten, dort Schusswaffen herumzutragen oder zu lagern, oder dürfen Städte, Counties oder Bundesbehörden nicht mehr das Recht, Waffen mit sich zu führen, einschränken. Von Journalisten daraufhin gefragt, sagte der republikanische Gouverneur Greg Abbott: "Einige dieser Gesetze wurden verabschiedet, um unsere Gemeinschaft sicherer zu machen." Auf die Frage, ob er Sturmgewehre wie die vom Täter verwendete, die bei "mass killings" oft eingesetzt werden, verbieten wolle, suchte er sich im Ungefähren zu halten. Nicht alle Täter würden solche Sturmgewehre verwenden, meinte er, man müsse sich jeden Fall einzeln anschauen.

Als sicherer gilt Abbott, wie das auch die Waffenlobby behauptet, wenn mehr Menschen bewaffnet sind, weil sie sich dann wehren oder einen Killer unschädlich machen könnten. Der Fall zeigt jedoch, dass die Verfügbarkeit von Schnellfeuergewehren für die Mitmenschen eine große Gefahr darstellt. Für die Waffenlobby NRA sind die neuen texanischen Gesetze ein Schutz für das Recht auf Schusswaffen. Zu dem Vorfall kam bislang noch keine Stellungnahme.

US-Präsident Donald Trump pflegte hingegen seine übliche Position, dass es Verrückte seien, die solche Schießereien begehen, wogegen man letztlich nichts machen könne: "Es ist tragisch, aber sie (die Sicherheitskräfte) leisteten Unglaubliches unter den Umständen. Eine weitere sehr kranke Person." Und dann versuchte er, den Vorfall auch noch herunterzuspielen: "Und wie man immer sagt, so schlimm das war, hätte es noch schlimmer sein können. Aber es war sicherlich schlimm. Eine sehr, sehr traurige Situation." Er deutete noch anstehende Gesetze als Reaktion auf die "mass shootings" an, erklärte aber nichts Näheres.

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