UFO-Ortung: Auch in Deutschland und Europa eine Frage der Einstellung.
- UFO-Ortung: Auch in Deutschland und Europa eine Frage der Einstellung.
- Was das österreichische Bundesheer anders macht
- Neben Suchparametern ist noch ein zweiter Faktor nötig
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Seit dem "China-Ballon" über den USA wurden auf einmal weitere Objekte geortet. Dafür gibt es eine einfache Erklärung. Was der Ballon-Eklat geändert hat.
Während von Beginn an klar war, dass es sich bei dem großen "China-Ballon" um einen Höhenballon handelte, wurden in den USA alleine am darauffolgenden Wochenende ganz offiziell drei Flugobjekte registriert und kurz danach abgeschossen, obwohl deren Herkunft, Natur und mögliche Absichten bis heute "unidentifiziert" sind.
Experten wie Politiker kamen schnell zu dem Schluss, dass bisherige Filter-Einstellungen der Radar- und Ortungssysteme dafür verantwortlich waren, dass solche UFOs der Ortung bislang entgangen sind. Auch in Deutschland, Österreich und Europa ist das nicht anders.
Angesichts der jüngsten ungewöhnlichen Anzahl und Entdeckungsrate unidentifizierter Flugobjekte (UFOs) über Nordamerika hat sich ein US-Beamter gegenüber der Washington Post wie folgt geäußert:
Die Fälle des Eindringens (unbekannter Flugobjekte in unseren Luftraum) in der vergangenen Woche haben die Art und Weise verändert, wie Analysten Informationen von Radargeräten und Sensoren empfangen und interpretieren.
Auch der Sprecher des Weißen Hauses, John Kirby, erläuterte am 13. Februar 2023 auf einer Pressekonferenz:
Einer der Gründe, warum wir jetzt mehr von diesen Objekten sehen, ist der, dass wir genauer nach mehr Ausschau halten. Sie haben gehört, was General VanHerck gestern gesagt hat: Man hat die Filter-Einstellungen der Radarsysteme modifiziert, um noch genauer nach kleinen und langsamen Radarzielen in großer Höhe zu suchen. Wenn man die Radar-Parameter richtig einstellt, so wird es auch wahrscheinlicher, dass man genau das auch findet, wonach man sucht.
Mittlerweile haben selbst hochrangige Militärs, bis hin zum US-Präsidenten selbst, den Umstand bestätigt und erläutert, dass bisherige Filtereinstellungen der Radarsysteme die Detektion bestimmter Objekte im Luftraum (im aktuellen Fall geht es um kleine, langsam und sehr hoch fliegende Objekte) nur schwer bis gar nicht detektieren konnten und man die Systeme spätestens seit dem Auftauchen den großen "China-Ballons" angepasst habe.
Tatsächlich bestätigt sich damit nun eine Situation, wie ich sie bereits im Herbst 2021 in meinem Buch "Deutschlands UFO-Akten – Über den politischen Umgang mit dem UFO-Phänomen in Deutschland" für Deutschland, Österreich, die Schweiz und ganz Europa beschrieben habe und mit offiziellen Aussagen der Verteidigungsministerien Deutschlands und Österreichs belegen konnte: Auch hierzulande wurden und werden exotische Radarsignale von den Systemen automatisch ausgefiltert, um die Luftraumüberwachung zu gewährleisten.
Was also eigentlich dazu führen soll, die Luftraumüberwachung zu vereinfachen, führte bislang und führt auch aktuell dazu, dass Flugobjekte unbekannter Herkunft zwar zunächst erfasst, danach aber von den Systemen herausgefiltert und damit nicht weiter verfolgt werden.
Auf Anfragen hin erklärte ein Sprecher des Bundesministeriums für Verteidigung noch im Januar 2022:
Bislang gab es schlichtweg keine registrierten Vorfälle und Beobachtungen, die wir nicht technisch, meteorologisch oder astrophysikalisch erklären konnten. (…)
Dass dies tatsächlich aber nur vordergründig der Wirklichkeit entspricht, zeigte bereits der UFO-Forscher Illobrand von Ludwiger in seinem 1999 erschienenen Buch "UFOs über Europa – Wissenschaftliche Beweise durch Radargeräte, optische Sensoren und militärische Luftraumüberwachung". Darin erklärt der Physiker, warum Computer-erstellte Radarspuren von UFO-Bewegungen nicht immer wiedergeben:
Die Flugspurbildung im Radarrechner setzt eine kontinuierlich verlaufende Kurve voraus, wie sie von allen Flugzeugen und Raketen geflogen wird, nicht aber von UFOs. Wenn Flugobjekte ohne Transpondermeldung – also von der militärischen Luftraumüberwachung – erfasst werden, dann wird von einem Programm aus drei nacheinander vom Radar gemessenen Positionspunkten eine Flugbahn gebildet. Aus der Flugbahn wird ein Erwartungsraum für die nächste Position extrapoliert.
Wenn das Objekt beim nächsten Radarscan oder -umlauf nicht in den Erwartungsraum fällt, wird der folgende Erwartungsraum entsprechend größer gebildet. Wird beim dritten Mal wieder kein Echo in den erweiterten Erwartungsraum gefunden, so wird die Spur abgebrochen. Wenn ein Objekt nicht den Erwartungen entspricht, wenn es beispielsweise in der Lage wäre, in einer sehr steilen Kurve umzukehren, so wird seine Bahn vom Rechner-Algorithmus als ‚unmöglich‘ interpretiert. "Unmögliche Flugwege" werden nach etwa 30 Sekunden aus dem System entfernt.