Ukraine-Krieg: Der Klimaschutz ist eines der Hauptopfer

Seite 3: USA in Klimawandel-Ranking abgeschlagen auf Platz 55

Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass die USA in Sachen Klimaschutz, aber auch in anderen Bereichen wie Lebensqualität und Arbeitnehmerrechte, eine Außenseiterrolle einnehmen.

Laut dem Climate Change Performance Index 2022 sind die vier Länder, die beim Klimaschutz führend sind, Dänemark, Schweden, Norwegen und das Vereinigte Königreich.

Die Vereinigten Staaten liegen auf Platz 55, mit miserablen Werten bei Treibhausgasemissionen und erneuerbaren Energien.

In der Tat sind die USA in Sachen Klimaschutz nur schleppend vorangekommen, da mächtige Einzelinteressen einen unverhältnismäßig großen Einfluss auf die Politikgestaltung haben, die Grüne Partei irrelevant und die Gewerkschaften äußerts schwach sind. Wenn es darum geht, eine nationale Politik für nachhaltige Entwicklung und Arbeitnehmerrechte durchzusetzen, spielen die US-Gewerkschaften fast keine Rolle.

Wie schwach der Organisationsgrad der Arbeiterschaft in den Vereinigten Staaten ist, zeigt die Tatsache, dass der Internationale Gewerkschaftsbund die USA als eines der schlechtesten Länder für arbeitende Menschen eingestuft hat.

Die höchst undemokratische Natur des politischen Systems der USA muss bei jeder Analyse der Frage im Vordergrund stehen, warum das reichste Land der Welt beim Klimawandel hinterherhinkt oder sogar warum die Regierung Biden ihre Klimazusagen gebrochen hat.

Allerdings liegt dies nicht daran, dass es an ernsthaften Vorschlägen zur Bekämpfung des Klimawandels mangelt; es gibt viele ernsthafte Pläne. So haben Forscher des Political Economy Research Institute (PERI) an der Universität von Massachusetts Programme für den Übergang zu einer grünen Wirtschaft für zahlreiche US-Bundesstaaten, darunter auch Kalifornien, entwickelt.

Zuletzt widmeten sie sich einer Studie, die ein Klimastabilisierungsprogramm für Südkorea entworfen und aufzeigt hat, wie das Land seine Treibhausgasemissionen bis 2030 um mehr als 40 Prozent reduzieren und bis 2050 auf null Emissionen kommen kann.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Russlands Krieg in der Ukraine eine Tragödie von globalem Ausmaß ist. Er zerstört ein ganzes Land und hat Lebensmittel-, Energie- und Finanzkrisen ausgelöst, wie UN-Generalsekretär António Guterres auf einer Pressekonferenz in New York feststellte, auf der die Ergebnisse eines von der Global Crisis Response Group herausgegebenen Strategiepapiers vorstellt wurden.

Auch der Klimaschutz ist ein Hauptopfer des Krieges. Wie Guterres kürzlich in einer Videoansprache auf einer Konferenz betonte, die von der Zeitschrift Economist in London organisiert wurde, "könnten kurzfristige Maßnahmen eine langfristige Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen mit sich bringen und das Zeitfenster schließen, das zur Erfüllung des 1,5-Grad-Zieles noch besteht".

Diese Einschätzung sollte alle vernünftigen und besorgten Bürger alarmieren. Die Welt befindet sich auf einem katastrophalen Weg der globalen Erwärmung. Und die Zeit, das Ruder herumzureißen, läuft ab.